Zugegeben in Stuttgart und Umgebung ein Bio-Hotel zu finden ist nicht einfach. Bei unserer Recherche sind wir auf das Ecoinn in Esslingen in zentrumsnähe aufmerksam geworden. Die Internetbeschreibung war vielversprechend; Bio-Gourmet-Frühstück; Stromerzeugung durch Wasserkraft (bis zu 260% des Eigenbedarfs) und einem pos. CO2 Foodprint; Allergiereduzierung durch verwendete Materialien; Resourcenschonung; Holzmöbel aus eigner Schreinerei; Beschäftigung von Mitarbeitern mit Handycap; uvm - leider überwiegte am Ende die Frustration nach 2 Nächten und viele der Beschreibungen wirkten wie Eigenlob, das nicht gehalten werden konnte. Ankunft am Freitag ca. 18:30h - weit und breit kein Parkplatz zu finden - daher erst mal schnell einchecken und weiter ... nachts um 2h bei unserer Ankunft Teil 2 fanden wir dann eine Querstrasse weiter einen nächtlichen Abstellplatz. Der Gang durch die Lobby am Abend ließ schlimmes vermuten - in der Lobby war offenbar auch das Frühstücksbuffet - was sich am nächsten Tag bestätigte. Der Weg ins Zimmer (307) konnte per Aufzug oder Treppe bewältigt werden (Treppenflur mit Sprichwörtern dekoriert - ganz nett) - auf Aufzugetage 5 ist dann Zimmer 307 am Ende des langen und breiten Flurs mit Linoleumboden und dem Flair eines Krankenhauses/Alters - oder Pflegeheims, was sich im Zimmer ebenfalls mit Linoleumboden trotz "Wohnecke" am Eingang mit überdimensionalem Fernseher an der Wand und Couch in senfgelb und moosgrün fortsetzte und besonders im Bad sich der Pflegeheimstyle potenzierte. Okay das Zimmer mag einmal für Menschen mit handycap oder Rollstull konzipiert worden zu sein, das sehr einfache Waschbecken in Kinderhöhe angebracht der, Schalter für Hausnotruf, barrierefreier Dusche etc. Geschlafen haben wir im sehr harten Bett nicht gut und Fenster konnte man aufgrund der Geräuschkulisse nicht öffnen; ausserdem war schnell lärm vom Flur deutlich am Morgen zu hören. Also am nächsten Tag zum ausgepriesen Bio-Genuss-Frühstück in der Lobby - was es gab mag Bio aus dem nahegelegene Natursupermarkt gewesen sein, aber die Auswahl alles andere als Gourmet, ebenso wie der Geschmack (u.a. Obstsalat der bereits braun war und stockig schmeckte)und die Darbietung ... Essen durfte man in einem mensaartigem Raum der schnell überfüllt und laut war, für den Kaffee stand man an einem Automaten Schlange, der Kaffee war trotz frisch gemahlener Bohnen absolute Plörre ... wir sind da vorzeitig los und haben ein echtes Bio-Genuss-Frühstück im "Lässig" zu uns genommen - am zweiten Tag haben wir freiwillig auf das Frühstück verzichtet und sind gleich ins "Lässig". Anmerkung noch zum Eco-Thema ... weder der Duschkopf ist eco (nur ekelig) noch ein Fön mit 1350Watt der Standby in der Steckdose steckt (okay wird für die 3 Sterne des Hotels benötigt), die Lüftung im Bad läuft permanent und lässt sich nicht abschalten, auch der gigantische Fernseher ist im Dauerstandby ... und warum werden die Handtücher gewechselt obwohl wir sie wieder verwenden wollten - da haben wir in anderen Bio-Hotels deutlich ökonomischere Systeme mit abschaltbaren Stromkreisen erlebt z.B. biohotel schlossgut oberambach und gutshaus parin. Leider waren die mitarbeiter am Buffet und Rezeption auch nicht sonderlich nett - die Hausdamen wiederum schon. Fazit: 3 Bewertungspunkte sind noch zu viel - aber weniger vergebe ich grundsätzlich nicht. Es mag Gäste geben, die das Konzept hier gut finden und sich mit dieser Art von Unterkunft bzw. "Bio-Frühstück" identifizieren können und vielleicht sogar stolz sind auf die CO2 Bilanz ihrer Reise - für uns heisst die Alternative: ein gutes Hotel mit besserem Komfort (auch andere Hotels red. Wasser - und Stromverbrauch durch geeignete Massnahmen) und ein Bio-Gourmetfrühstück in einem Restaurant ähnlich des "Lässig".