Wir waren dieses Jahr zum 20-sten Mal im Völlanerhof und bis auf das vorige Jahr auch immer begeistert. Obwohl man es 2009 nicht für nötig fand, uns auf die brennende Beleuchtung unseres Fahrzeuges aufmerksam zu machen, die ein Nachbar am späten Abend bemerkte und der deswegen extra im Hotel anrief - bei einem kleinen Familienhotel dürfte es kein Problem sein anhand der Autonummer den Besitzer herauszufinden - haben wir für Juni 2010 wieder gebucht. Doch dieses Jahr hatte man sich offensichtlich vorgenommen, uns endgültig zu vergraulen. Es fing schon damit an, daß das Zimmer, gelinde ausgedrückt, sehr oberflächlich gereinigt war, die Infos nur in italienisch auf dem Schreibtisch lagen und die Preise für die Minibar auch fehlten. Außerdem hätten wir erwartet, daß im Hotel eigentlich bekannt sein müßte, daß meiner Frau die Bademantel-Größe S und mir der Größe XL zuzuordnen ist. Daß an meinem Bademantel die eine der beiden Gürtelschlaufen abgerissen war, schien in einem 4 Sterne plus-Haus niemand bemerkt zu haben. Auf der Wolldecke, die in der ersten Nacht unseres Aufenthalts nötig war - die Heizung war trotz 5° Grad Zimmertemperatur nicht zum Arbeiten zu bewegen - fand meine Frau mehrere lange schwarze Haare, offensichtlich von einem der Vormieter. Mit der Reklamation beim Hotelier, Herrn Margesin, erreichte meine Frau zwar keine Entschuldigung, aber in der Folge ein mehr als reserviertes Verhalten des Gastgebers. Als wenig sensibel fanden wir auch, daß auf dem neuen Flachbildschirm-Fernseher, in einem Haus das zu gut 90% nur von deutschsprachigen Gästen besucht wird, die ersten 10 Sender für italienische Programme reserviert waren. Auch bei anderen Gelegenheiten mußten wir feststellen, daß man sich offensichtlich mehr um die italienische Kundschaft bemüht mit all den unangenehmen Begleiterscheinungen, die in diesem Zusammenhang unvermeidlich sind wie z. B. lautes Gezetere und Lamentos auch in den Ruhebereichen und Saunabesuche in Badebekleidung . Daß allmorgendlich unter unserem Balkon von einer Frauengruppe, bestehennd aus einer älteren Dame mit ihren zwei etwas überreifen Töchtern ein Sauf - und Rauchgelage zelebriert wurde, das uns die Nacht regelmäßig sehr früh beenden ließ, nahmen wir schon resignierend hin. Unseren Sitzplatz bekamen wir im Innenbereich in der Raummitte zugeteilt, wo wir wegen der Frühtemperatur in den ersten Tagen unser Frühstück einnahmen und im Außenbereich neben einem Raumteiler auch wieder in der Mitte. Wir baten darum, bei nächster Gelegenheit einen der begehrten Sitzplätze an einem Fenster bzw. im Außenbereich an der Glaswand zum Gartenbereich zu bekommen. Man versprach, sich darum zu bemühen, doch wir mußten immer wieder feststellen, daß Gäste die nur 1 oder 2 Tage im Hotel waren die begehrten Sitzplätze bekamen, während wir bis zum Schluß unseres Aufenthalts weiter in der Mitte an der Hauptdurchgangsstrecke saßen und trotzdem in der Regel vom Bedienpersonal immer mal wieder 10 - 15 Minuten lang übersehen wurden. Damit man uns nicht falsch versteht - wir wollten keine Sonderbehandlung, nur glauben wir, daß man Gästen, die bisher über
50 000 Euro für ihre eigenen Aufenthalte und noch einmal etwa die gleiche Summe über Empfehlungen im Kunden - und Freundeskreis in die Taschen der Besitzer fließen ließen, mehr Sensibilität entgegenbringen sollte. Auch dieses Mal mußten wir feststellen. daß akademische Titel offensichtlich höher gewertet werden als Finanzkraft, worauf wir die üblichen Trinkgelder von mehreren hundert Euro für das Personal in die eigene Familie investierten. Wir müssen leider resümieren, daß das Thema Völlanerhof für uns endgültig erledigt ist. Wir werden in Zukunft dort logieren, wo man uns die Aufmerksamkeit entgegenbringt, die wir in einem Hotel der gehobenen Spitzenklasse für unser gutes Geld auch zu Recht erwarten können.