Was dem Namen nach wie ein altehrwürdiges Haus klingt, ist nur ein paar Jahre alt. Die "1822" wurden als Reminiszenz an die angrenzende Saline angefügt. Tatsächlich ist der Stil sowohl außen als auch innen sachlich-modern. So stellt man sich ein Krankenhaus vor, das von Ikea eingerichtet wurde. Durchaus passend angesichts der umliegenden Kureinrichtungen und Rehakliniken. Die Zimmer sind groß - und kahl: viele freie Flächen, mit denen man nicht so recht etwas anzufangen weiß. Ebenso das Bad mit einer "offenen Dusche", was man hier durchaus wörtlich nehmen kann (mitten im Raum). Überall erkennt man die Zeichen der auf der Webseite gepriesenen Barrierefreiheit: Haltegriffe, erhöhtes WC etc. Auch das passt zum Krankenhausstil. Der Begriff, der mir zu diesem Kasten einfällt ist "seelenlos". Kein Hauch von Luxus, nicht einmal Komfort. So gibt es im Bad nur fest verschraubte Seifenspender. Die Minibar ist leer. Angepriesen wird deshalb, dass es einen (leeren) Kühlschrank gibt. Und natürlich kann man sich auf dem Zimmer weder Kaffee noch Tee kochen. Dazu kommen Nachlässigkeiten: Ein Schrank, der sich nicht mehr schließen lässt und offensteht, die Balkontür, die in einer einzigen letzten Scharniere hängt - was niemanden zu interessieren scheint. Das Frühstück ist ok, mehr nicht. Hervorzuheben ist das frische Backwerk, das offenbar im Haus selbst entsteht. Man frühstückt im ebenfalls nüchtern bis kalt gehaltenen hauseigenen Restaurant "Salzwerk". Eine regional angehauchte Küche zu gehobenen Preisen, die wir nicht getestet haben. Beim Auschecken wird die Amex-Kreditkarte nicht angenommen. Eine weitere Merkwürdigkeit für ein 4-Sterne-Haus mit ambitionierten Preisen (knapp 200 Euro pro Nacht). Service scheint hier kein ernsthaftes Anliegen zu sein. Das alles muss man sich aus meiner Sicht nicht unbedingt antun.