Zunächst mal das Positive. Hotel nostalgisch ansprechend renoviert und saniert, die Biedermeier-Austattung der Zimmer wirkt gewollt nach großbürgerlichem Charme des 19. Jdhts. Reception freundlich geführt, die Idee mit der separaten SB-Kutscherstube für den Abend durchaus originell, das Frühstücksbuffet erfreulich vielfältig, wenn auch innerhalb einer Woche absolut gleichbleibend. Ein Manko der Zimmerservice. Dass er nur nach Anforderung und dann kostenpflichtig putzt, ist für uns nach vielen Reisen eine völlig neue Erfahrung. Auch, dass schon bei Ankunft tote Fliegen auf dem Fenstersims uns an die Vergänglichkeit allen Lebens erinnern, die TV-Fernbedienung kaputt war und die leere Seifen-Kartusche im Bad am Hand-Waschbecken nach 5 Tagen immer noch nicht ausgewechselt wurde, hat halt unseren Gesamteindruck geschmälert. In unserem Zimmer wurde ohnehin im Sanitärbereich sehr knapp geplant, unter der Dusche gerät man mit den Ellenbogen rasch an seine Plexiglasgrenzen, auf dem WC an die Klopapierrolle. Uns E-Bikern fehlte auf dem Hinterhof eine Unterstellmöglichkeit für die Räder sowie eine Lade-Steckdose im Freien. Dafür boten Mülltonnen und Abfallbereiche direkt neben dem kanonenbewehrten Kutscherhaus einen wenig heimeligen Anblick. Versuch eines Resumées: Das Haus ist momentan für Kurzaufenthalte aufgrund seiner durchaus symphatischen Ansätze absolut empfehlenswert. Wir gehen davon aus, dass die Betreiber das Hotel dynamisch weiterentwickeln wollen und sehen diese Notizen als Handlungs-Perspektive dafür.