Görlitz ist , das hat sich inzwischen wohl herumgesprochen, eine der schönsten Städte Deutschlands; geschlossene große Gründerzeitviertel, im inneren Ring dann Gotik, Renaissance und Batrock, etwas österreichisch, einfach wunderbar. Dazu kann man, sogar ohne Auto schöne Ausflüge machen. Wir waren diesen Jahreswechsel 6 Nächte hier.
Das Hotel ist gut zu finden. Es liegt in der Nähe der Peterskirche, etwas am Rande der Altstadt, neben einem mächtigen alten Wehrturm. Das ist praktisch: Man wohnt nur 5 Fußminuten vom historischen Zentrum, aber der Trubel geht etwas an einem vorbei.Für das Auto gibt es einen abgeschlossenen Platz. Den BIldern vom Hotel im Internetauftritt können sie glauben, da ist nichts geschönt.
Wir hatten ein kleines Komfortzimmer; da in diesem Teil des Gebäudes kein Zimmer auf dem gleichen Niveau wie das andere liegt, hat der Fahrstuhl für jedes (!) der Zimmer einen eigenen Ausstieg. Die Zimmer sind sehr gemütlich; die Einrichtung ist altes schlesisches Mobiliar, dabei nicht übertrieben, sondern von vornehmer Schlichtheit, die sehr beruhigt. Dabei sind die Betten gut, wenn sie nicht gern sehr weich schlafen, geben Sie dies vorher an, dann wird das Bett entsprechend gerichtet. man hat viel Abstellfläche, Fernseher ist natürlich auch da und das Duschbad ist sehr komfortabel. Auch in diesem harten Winter funktioniert die Heizung prima.
Das gute Frühstück gibt es in einem sehr schönen Renaissanceraum, einige Wandbögen, schöne Decke, nicht mehr: Wieder stilvoll und vornehm.
Da es vom Wetter her abends ungemütlich wurde, haben wir erst gar nicht angefangen, zu bummeln - und das muss man auch nicht. Die Gasträume liegen im Erdgeschoss und einen Halbstock tiefer, alles unter schönen alten Gewölben. Neben der Rezeption bruddelt ein Feuerchen im Kamin. Was will man denn mehr? Das Essen ist ausgezeichnet, meine Frau war überzeugt, als sie schon beim letzten Besuch sah, wie Frischgemüse statt Tiefkühlware angeliefert wurde. Zu leckerem Wild oder Ente gibt es klassisches Gemüse, Schwarzwurzeln, Rote Bete, Rosenkohl,... .
Man kann aber, wenn man nichts so Großes will, auch Kleineres haben: Das Ragout fin vom Wildschwein wartoll, die schlesische Bratwurst mit Kraut und Klößen mochte meine Frau. Ich habe auch gern einfach die klate Abendbrotplatte gehabt. Danach sind die Desserts (mit Mohn oder Bratapfel) herrlich und reichen für zwei, das gilt auch für den hervorragenden Obazda. Gutes Bier vom Fass, die Weinkarte ist für ein Lokal außerhalb der deutschen Weinbauregionen durchaus erfreulich. Insgesamt waren die Abende voller Romantik und sehr gemütlich.
Schlicht gesagt, wir haben uns einfach gut aufgehoben gefühlt.