Beim Fanadir Holiday Resort handelt es sich um eine kleine überschaubare Anlage mit Bungalows und einigen Zimmern in einem größeren Haus, es liegt direkt am Strand und hat auch einen Pool und ein Tauchcenter. Von den Voraussetzungen her ein nettes Hotel mit dem, was ein Ruhe suchender (Tauch)Reisender braucht.
Soweit kann ich den früheren guten Bewertungen, die mich in meiner Entscheidung, dort zu buchen, beeinflusst haben, beipflichten. Der reale Urlaubsalltag lief allerdings anders ab und der einzige Grund warum wir nicht am 2. oder 3. Tag bereits das Hotel verließen waren die netten anderen Gäste, mit denen wir uns angefreundet hatten.
Im Detail:
Essen:
Es waren in diesem Hotel zu unserer Urlaubszeit gerade einmal 7 Gäste registriert (uns eingeschlossen) – dies veranlasste das Hotelmanagement dazu bei den Mahlzeiten statt ein Büffet anzubieten, direkt den Gästewunsch bzgl. Essen zu erfragen. Das klingt eigentlich sehr zuvorkommend, bedeutet aber dass wir, uns jeden Tag selbst überlegen mussten was wir abends essen wollten, und zwar bis ins Detail – es gab lange Zeit keine Vorschläge oder Speisekarten. Und so auch nicht die Möglichkeit wie bei einem Buffet, wenn eine Speise nicht zusagt, auf etwas anderes auszuweichen. Die Qualität des Essens war anfänglich mäßig, nach Reklamation ganz o.k.
Wohnen:
Wir wohnten in einem kleinen Bungalow, welches sehr einfach eingerichtet war, aber prinzipiell alles hatte, was man brauchte: Bett, Nachttische, Kasten, Fernsehen, Kühlschrank, Klimaanlage, Bad, WC. Die Klimaanlage war etwa so laut wie ein Staubsauger im Energiesparmodus, sodass lärmempfindliche Menschen sicher Probleme haben. Unsere Fernbedienung dafür erforderte eine Distanz von maximal 40cm, um zu funktionieren – das Personal wusste das, da wir anfänglich glaubten, sie funktioniere nicht. Wer also bei 29° ohne Klimaanlage schlafen kann oder lärmunempfindlich ist, ist mit diesem Zimmer zufrieden.
Wasser:
Eigentlich gehört dies zu Wohnen, aber dieses Thema war so präsent, dass ihm ich einen eigenen Absatz widme. Die Wasserversorgung in Ägypten folgt anderen Vorgaben wie die in Mitteleuropa, das ist bekannt und darauf kann man sich einstellen. Wir mussten allerdings an 8 von 10 Tagen reklamieren, dass wir kein fließendes Wasser im Bungalow hatten. Nach jeder Reklamation ging dann ein Angestellter weg, drückte einen Knopf und siehe da, Wasser kam nach max. 5Minuten wieder. Mann musste nämlich das Wasser zuerst in einen höheren Tank pumpen – leider kam es nie dazu, dass dies bereits vorausschauend gemacht wurde, sodass man täglich eingeseift in der Dusche oder mit der Zahnbürste im Mund plötzlich ohne Wasser dastand. Nachdem keine Telefone im Zimmer waren, musste man zum Rezeptionsbereich gelangen um zu reklamieren.
Tauchbasis:
Kurz: Nette, auch kompetente Leute, die Räumlichkeiten heruntergekommen und miserabel. Waschmöglichkeiten für das Equipment bestand in zwei Bottichen, die nach Rückkehr vom Tauchgang oft erst gefüllt wurden, was allerdings schnell gemacht war , da ja die Bottiche gerade mal die Größe eines Mistkübels hatten. Darin mussten wir dann alle unsere Sachen waschen.
Hausriff:
naja
Spa:
Irgendwo soll es eine Massageliege geben und sogar eine Sauna
Bezahlung:
Die Preise wären prinzipiell o.k.
Die Zahlungsmöglichkeit sind mit bar oder Kreditkarte angegeben.
Wir wollten mit Kreditkarte bezahlen – wer nimmt heutzutage schon soviel Geld in bar mit. Wundersamer Weise funktionierte die Kreditkartenzahlung nicht, weil das Gerät keine Verbindung hatte. Wir mussten mit dem Taxi nach El Quseir fahren, um dann in mehreren Tranchen mit mehreren Bankomatkarten Geld abzuheben. Das Bankomatlimit reichte aber nicht aus, somit mussten wir uns Geld von anderen Gästen leihen um unsere Zeche zu bezahlen. Damit hatten wir aber bei unserer Rückkehr auch kein Geld mehr um die Parkgebühren am Flughafen zu bezahlen und unser Auto auszulösen (die Parkgesellschaft schickt uns aber freundlicherweise die Rechnung nach).
Homepage:
Verglichen mit dem was wir vorfanden, ist die Homepage irreführend.
Personal:
Manager: Fast nie präsent, insbesondere keine Kundenorientierung, erst nach mehrfacher Reklamation, kamen Reaktionen, im entscheidenden Moment nicht da und nicht erreichbar. Seine Kinder allerdings waren häufig im Poolbereich, was ich prinzipiell sogar nett finde, es würde eine familiäre Atmosphäre machen. So allerdings hatte ich den Eindruck, dass das Hotel als privater Urlaubsort der Managerfamilie fungierte.
Es gibt zwei Brüder (Ahmed und Gabr) im Restaurant/Bar-Service, die ihre Aufgabe wirklich ausgezeichnet machten. Freundlich, präsent, aufmerksam, kompetent.
Es gibt noch eine deutsche Dame (Martina), welche in erster Linie für die Korrespondenz mit den Gästen verantwortlich ist, aber auch bei Problemen helfend zur Seite steht. Dies hat sie auch bei uns in ausgezeichneter Weise gemacht und damit zur Entschärfung der Situation beigetragen.
Fazit:
Ich kann dieses Hotel so leider nicht weiterempfehlen. Es hätte alle Voraussetzungen eine Perle der Ruhe und Erholung zu sein. Dies lässt das Management dzt. nicht zu. Die Entschuldigungen in Form von Preisnachlässen und Obsttellern konnte an meiner Beurteilung nichts ändern.
Ich behalte aber trotz der Hotelerfahrungen den Urlaub in guter Erinnerung, dies liegt aber an der neu geknüpften Freundschaft mit den anderen Hotelgästen.