Normalerweise schreibe ich keine Bewertungen, dennoch nehme ich mir in diesem Fall die Zeit, um potentielle Gäste mit den Informationen zu versorgen, die mir bei der Auswahl dieser Kitestation leider nur unzureichend zur Verfügung standen.

Dies beginnt bei der intransparenten Preisgestaltung: Im Netz gibt es eine hübsch aufbereitete Preisliste. Den Hinweis „im Kleingedruckten“, dass die Preise vor Ort abweichen können, hatte ich aber übersehen. Nach der ersten Abschlagszahlung war die Überraschung entsprechend groß und man zeigte mir die Liste hinter der Theke. In unserem Fall wichen die Preise in der Summe um mehr als 30% vom Internetpreis ab. Leider bekam ich hier schnell das Gefühl, abgezockt zu werden.

Außerdem sollte man wissen, dass der Shuttle zum Spot (eine kleine Sandbank oberhalb der Station) nur zu festgelegten Zeiten (ca. 09:00 und 14:00 Uhr) stattfindet. Daher sind Flexibilität und damit Windausbeute teilweise extrem reduziert, denn einmal am Spot angekommen, müssen erhebliche Wartezeiten (je nach Anzahl der anderen Kiter) in Kauf genommen werden bis man an der Reihe ist und seinen Kite starten kann. In unserem Fall, mit einem Wind der (wenn überhaupt) nur morgens mehr als 10 Knoten erreichte, ein entscheidender Nachteil. Dazu kam, dass die Sessions mehrfach für die Pause pünktlich unterbrochen wurden. Nach der Pause war dann für den Rest des Tages kein Wind mehr. Nach Ansprache zeigte man sich dann allerdings etwas flexibler.

Das Kiten an der Station kann gefährlich werden, da bei Ebbe die Korallen teilweise offen liegen. Hier haben wir uns fast einen Kite zerstört, nachdem der Wind plötzlich einbrach. Rescue Fehlanzeige. Ohne Schuhe sollte man besser nicht fahren.

Die Möglichkeit das eigene Material vor der Abreise zu reinigen besteht, dies muss man jedoch selbst erledigen. Eigentlich kein Problem, allerdings hörte ich davon, dass dies in Ägypten normalerweise zum Service dazugehört.

Zwei Sterne gebe ich trotzdem, da das Personal in großen Teilen nett und bemüht war. Das Essen auf dem Kiteboat ist ebenfalls gut.
Ich empfehle, falls tatsächlich Interesse an Kundenbindung und Kundenzufriedenheit (auch bei den Gästen mit eigenem Material) besteht, die Preise im Vorfeld transparent darzustellen und mehr Flexibilität bei den Shuttles und Pausenzeiten anzubieten.