Hotel:
Der Chatrium Residence-Komplex (ehem. Oakwood City Residence) , eine Apartmentanlage mit 7 Türmen, ist – für Städtereisende – eher ungünstig im Stadtteil Sathorn gelegen. Wer sich allein am Preis orientiert, und keine Ansprüche an den Service eines 4-Sterne-Hauses stellt, oder nur eine Nacht bleiben möchte, und sich auch durch die chaotische Situation beim Frühstück nicht aus der Ruhe bringen läßt, findet hier u. U. eine zufriedenstellende Bleibe. Ich empfand das Preis-Leistungsverhältnis aus den beschriebenen Gründen nicht zufriedenstellend. Gästestruktur: wenige Europäer, besonders viele Inder (mit leider sehr gewöhnungsbedürftigen Umgangsformen)
Zimmer:
Sowohl die 1-2-bedrooms, als auch die Studios sind recht geräumig, und in einer gepflegten, ansprechenden Möblierung auch ordentlich ausgestattet. Allerdings nicht alle mit separater Dusche! Wer Wert auf eine Dusche legt, sollte diesen Wunsch unbedingt vorher direkt mit dem Hotel abklären oder sich in der Buchung bestätigen lassen, wenn er nicht zum Duschen über die Badewanne steigen möchte. Ein deshalb angebotenes upgrade (2 bedroom) war für mich als Alleinreisenden, auch wegen der absolut mangelhaften Aussicht (Blick nur auf die nächsten Chatrium Beton-Tower) wenig wertig.
Das klimatisierte two-bedroom-Apartment, das über 2 kleine Balkons verfügt, (vom Wohn- und Küchenbereich zugänglich und jeweils ohne Sitzgelegenheit / Balkonmöbel) war mit Kitchenette, Geschirr, Gläsern, Töpfen, großem Kühlschrank, Mikrowelle, Toaster, Direktwahl-Telefon ausgestattet.
Der Schlafraum mit großem Kingsize-Bett in ergonomischer Betthöhe (die Matratze waren mit einem sog. Topper versehen), ist mit TV (Deutsche Welle), Couchsessel und Sideboard eingerichtet. Im - auch für einen längeren Aufenthalt - ausreichend großen Kleiderschrank befinden sich Ablage- und Wäschefächer und ein mittelgroßer Safe. Ein CD-/DVD-Player stand ebenfalls zur Verfügung.
Die Klimaanlage verrichtet ihren Dienst gut - und laut. Erkältungsgefahr inklusive, da die air condition-Gebläse in den Zimmern direkt auf das Bett gerichtet waren. Auch ein Novum für ein vorgebliches 4-Sterne-Haus: Ein Kosmetikspiegel fehlte in den beiden Badezimmern ! Ein Bademantel und (einfachste) Hausschlappen aus dünnem Flies waren vorhanden.
Wer Pech hat, hört in den Zimmern zur Schnellstraße den Autolärm – oder sieht auf Beton, Hochhauswände, Balkons, Fenster – und hat null Ausblick auf die besonders nachts beeindruckend schöne skyline von Bangkok.
Die Residence verfügt über eine ausgesprochen schöne Poolanlage mit ansprechender Begrünung, allerdings mit viel zu wenig Liegen.
Das Fitnesscenter ist gut ausgestattet und verfügt über die gängigen Geräte.
Frühstück/Gastronomie:
Das Frühstück wird 4 Sternen keinesfalls gerecht. Es fehlen Brötchen, die Marmeladen und Honig werden wie im 1- oder 2-Sterne-Haus portionsverpackt angeboten, und es fehlt grundsätzlich an Buffet-Auswahl. Das Essen in den Warmhalte-Töpfen ist nur lauwarm bis kalt, relativ geschmacklos, und füllt bestenfalls den Magen. Die Zustände im Frühstücksraum im 4. Stock (Frühstück bis 10 Uhr) habe ich so noch nirgendwo in einem Hotel erlebt: Chaos, Enge, Lärm, Hektik, spielende und schreiende Kinder, Telefongebimmel, herunterfallendes Geschirr - eine Zumutung! Die Situation ist ein chaotisches Kommen und Gehen, und die Geräuschkulisse belastend für jeden, der den Tag entspannt und in Ruhe beginnen möchte. Die indischen Gäste und long staying Residenten haben den Frühstücksraum quasi „eingenommen“. Viel zu wenige Tische (ca. 30) für viel zu viele Gäste (> 500 Zimmer)! Und zu wenig Personal, das aber trotzdem stoisch höflich, aber erfolglos gegen Windmühlen kämpft, und mit dem Auffüllen, Abräumen und Tische neu eindecken nicht nachkommt! Ständig fehlt etwas. Auf etwas Käse wartete ich 15 (!) min., 7 min vor 10 wurde meine Ei-Bestellung vom show-Koch nicht mehr angenommen, nachdem ich lange in einer Schlange anstand, er habe schon zu viele Aufträge... Auch er steht alleine am Herd....
Man wich wegen der Enge ins Gartenrestaurant aus, aber auch dort mußte Wartezeit eingeplant werden, bis endlich ein Tisch frei wurde. Die Situation erinnert eher an eine katastrophal schlecht geführte Mensa oder Jugendherberge – Ein entspanntes, gepflegtes Frühstück in angenehm ruhiger Atmosphäre ist hier an keinem Tag möglich gewesen. Man verläßt schließlich mehr oder weniger hungrig und genervt den Frühstücksraum. „A remarkable Oasis“ wird ihrem Namen leider im negativen Sinn gerecht.
Es wurde nur an einem Tag die Frühstücks-Berechtigung kontrolliert, und jeder, der im Haus übernachtet, kann sich eigentlich auch im Frühstücksraum versorgen.
Service:
Sowohl ein Taxi als auch der angebotene Shuttle-Service des Hotels (nur one-way angeboten) sind bei den Straßenverhältnissen in BKK bei gut 18 Std. rush hour wirklich hilfreich: Mit BRT (Bus) und BTS (skytrain) dauert die Fahrt z. B. nach Saphan Taksin/Expreßboat Pier, oder nach Siam ca. 30-40 min, mit dem hoteleigenen shuttle-Service kann es gut der doppelte Zeitaufwand werden!
Der Zimmerservice war am Wochenende mit den Gedanken nicht bei der Sache. Mal fehlten Wasser (2 Fl. complimentary tgl.), oder ein Handtuch, oder Kosmetik, mal lag noch der benutzte Waschlappen oder ein leeres Shampoo unter der Dusche.
Auch eine neue Erfahrung: Man bemüht sich nicht im geringsten darum, daß der Gast sich wirklich wohlfühlt, oder auch nur kleinste Wünsche von Gästen realisiert wurden. Es wurde desinteressiert am untersten Leistungsminimum gearbeitet. Keiner interessierte sich wirklich für Mängelbeseitigung nach einer Beschwerde oder um Kundenzufriedenheit. Man fühlt sich als Gast in diesem Haus nicht wertgeschätzt. Ein Duty-Manager steht im Chatrium nicht zur Verfügung, der Resident Manager Mr. T. Grosjean nahm den gewünschten Kontakt zu mir nicht auf. So besteht offensichtlich wenig Interesse des Managements an Kommunikation und den Kommentaren der Gäste. Das Hotel hat auch merkwürdige Gepflogenheiten, wenn es nachts um 0.30 h gut 10 min bei vollster Lautstärke dröhnend und ratternd wie ein Preßlufthammer im Pool-/Gartenbereich die Funktion einer Moskito-Anlage (?) überprüft (so zumindest die offizielle Erklärung an der Rezeption)! Mit dem Schlafen war es dann erst einmal vorbei. Am Tag darauf war vormittags minutenlang Probe-Feueralarm. (Eine Information für die Gäste in Form eines Aushangs und einer Entschuldigung - z. B. in den Liften - fand in beiden Fällen weder vorher noch nachher statt!)
An der Rezeption arbeiteten in der Regel 2-3 Mitarbeiter, zu deren Verhaltenskodex offenbar weder Grüßen noch Freundlichkeit zählen. An 7 Tagen, die ich dort mehrmals täglich passierte, erlebte ich nur bei der Ankunft einen Gruß. Lediglich der bellman (hier allerdings in Doppel-Funktion auch als security-Mitarbeiter) war stets aufmerksam und freundlich.
Einige wenige Exemplare der Bangkok Post und The Nation liegen morgens zwar im Frühstücksraum aus, sind allerdings schnell vergriffen, und werden anschließend leider auch nicht wieder von den Gästen zurückgelegt.
Der login in das „complimentary“ Internet war (auch bei mir) an keinem Tag reibungslos möglich und immer mit großem Zeitaufwand verbunden.
Müll und schmutziges Geschirr (von Gästen abgestellt) standen oft Stunden vor der Tür bzw. im Hotelflur, bis sich endlich jemand darum kümmerte.
Aus den beschriebenen Gründen ist das Haus momentan nicht empfehlenswert.