Die Engländer sagen: You can’t have the cake and eat it. Ein Hotel mitten in der Innenstadt, in dem man nachts das Käuzchen rufen hört, gibt es nicht. Man kann nur eines haben: entweder Innenstadt oder Käuzchen. Das Airport-Hotel Berger bestätigt dieses Sprichwort in der Kategorie ›Käuzchen‹ – oder vielleicht eher ›Nachtfalter‹ (denn die kamen bei offenem Fenster in reicher Zahl hinein; das Käuzchen hatte wohl schon Feierabend). Das Hotel liegt zwar nicht am Arsch der Welt, aber weit kann es nicht mehr sein. Halbwegs nah ist sonst nur der Flughafen Memmingen, obwohl man, wenn man mit zwei Rollkoffern dorthin will, schnell feststellt, dass der Weg weiter ist als gedacht und auch nicht sehr idyllisch. Ansonsten befinden sich nur ein paar Kasernengebäude in Laufnähe. Dafür ist es herrlich ruhig, und zwar sowohl außerhalb auch innerhalb des Hotels. Bei unserem Aufenthalt in der Ferienzeit (aber unter der Woche) wirkte das Gebäude wie ausgestorben; erst am nächsten Morgen wagten sich einige andere Gäste aus der Deckung ihrer Zimmer. Unser Zimmer war geschmackvoll eingerichtet, gepflegt und überraschend geräumig mit Sofa, großem Bad und kleinem Wasserkocher. Die Bequemlichkeit des Betts war Geschmacksache. Mit der Dusche hingegen wäre wohl kaum jemand glücklich geworden: Dünne, harte Strahlen sprühten in alle Richtungen und der Duschkopf ließ sich nicht richtig an der Stange befestigen. Halbwegs sauber begaben wir uns zum Frühstück, das mit 08/15 wohl zutreffend beschrieben ist, und anschließend zum Flughafen. Vielleicht war das Käuzchen inzwischen auch wach, aber das war aufgrund des Motorenlärms nicht zu hören.