Wir hatten dieses Jahr die Silvestergala mit 3 Übernachtungen im Hotel Jagdhof gebucht. Die Anreise ist etwas umständlich da Bad Laasphe ziemlich abseits der grossen Autobahnachsen liegt, dafür wird man mit einem schönen Hotel in herrlich ruhiger Natur belohnt. Schon beim Eintritt wird man daran erinnert dass man in einem 'Jagdhof' ist, d.h. Geweihe, Jagdtrophäen, ausgestopfte Tiere an jeder Wand und in jeder Ecke. Überzeugte Jagdgegner sollten dieses Hotel lieber meiden. Der Empfang war ausserordentlich freundlich und professionnel. Unser Zimmer der Kategorie Country Lord war äusserst geschmackvoll eingerichtet, das geräumige Bad und auch die sonstige Ausstattung liessen keine Wünsche offen. Die Zimmerbar mit kostenlosen Getränken, der Obstteller, der Kuchenteller, alles sehr nette Aufmerksamkeiten die einen spüren lassen dass der Hausherr sehr darauf bedacht ist dass seine Gäste sich wohlfühlen. Das Frühstücksbuffet ist hervorragend, das Essen in der Rôtisserie Jagdstuben, war gut, obwohl durchaus noch steigerungsfähig. Die Preise sind angemessen, verglichen mit anderen Häusern dieses Niveaus und vor allem wenn sie Mitglied der renommierten "Relais et Châteaux" Kette sind. Allerdings fanden wir 29.- EUR für einen Tafelspitz doch reichlich übertrieben, um so mehr dieser in keinster Weise unseren Erwartungen entsprach (wurde fast ohne Sosse serviert, auf Nachfrage brachte man zwar ein kleines Schüsselchen, aber ohne jeglichen Geschmack). Auf der Weinkarte ist die Auswahl im mittleren Preissegment zwischen 25 bis 40 EUR sehr gering und überteuert, die teureren Weine werden bevorzugt angeboten. Dafür entlohnt aber das schön dekorierte Restaurant mit seiner romantischen Atmosphäre. Auch in der Bar fühlten wir uns sehr wohl, nicht zuletzt dank des aufmerksamen Service von Barkeeper ..?.... Absolutes Highlight war die Silvestergala. Hier zeigte der wirklich omnipräsente Herr Dornhöfer dass er keine Mühen und Ausgaben scheut um seinen Gästen etwas Besonderes zu bieten. Der Auftritt der amerikanischen Musicalsängerin Suzanne Dowaliby mit Achim Schneider am Keyboard während des Essens, anschliessend die grandiose Travestie-Show von Ikenna und last but not least ein sagenhaftes Feuerwerk waren absolut das Geld wert. Das Silvestermenu war gut, etwas übersichtlich, das wurde allerdings durch das ausgezeichnete Austernbuffet um Mitternacht mit vielen sonstigen Leckereien wettgemacht. Der Service, auch an diesem Abend, sehr freundlich und effizient. Die Stärke dieses Hauses ist ohne Zweifel die Liebenswürdigkeit mit der das gesamte Personal die Gäste umgibt. Zwei Negativpunkte wären allerdings auch noch zu erwähnen : 1. Der Kamin, obwohl wunderschön und der Blickfang der Eingangshalle, zieht er aber so schlecht dass der Rauch im ganzen Haus ist. 2. Der Wellnessbereich ist zu klein und entspricht auch nicht den Erwartungen an ein Haus dieser Kategorie. Obwohl im Hausprospekt steht : "Wir sind kein Wellnesshotel", wären hier doch umfangreiche Renovierungsarbeiten angebracht. Alles in allem ein gelungener Aufenthalt an den wir gerne zurückdenken. 3. Ein WiFi mit Internet Anschluss ist zwar vorhanden, aber selbst bei optimaler Ausnutzung in der Hotelhalle ist die Geschwindigkeit zum Internet vorsintflutlich wie in der Vor ISDN-Ära. 4. Die Gästeschar ist doch etwas überaltert, vielleicht können/wollen die jüngeren aber die Preise nicht bezahlen?!