Unsere Buchung im Hotel Grand Hotel Bellavista Palace & Golf in Montecatini sollte das Highlight unserer Italienrundreise werden. Angepriesen wird das Hotel in den Portalen mit beeindruckenden Bildern, der Qualitätskategorie „5 Sterne“ und beispielsweise bei einem bekannten Onlineportal mit einer Bewertung von immerhin 8,5. Dafür waren wir selbstverständlich auch bereit, einen vermeintlich angemessenen Preis von immerhin gut 930 Euro für vier Nächte inkl. Frühstück auszugeben.
Leider hat das Hotel nicht einmal ansatzweise die Qualität in den Bereichen Service, Ausstattung, usw. zu bieten, die suggeriert wurde und wird.
Zunächst einmal allgemein formuliert, strahlt das Hotel den morbiden Charme eines sterbenden Hotels aus. Das beginnt bei verschmutzten Abdeckungen von Stühlen im Garten, angelaufenen und teilweise abgeplatzten Stellen an Tischen, Schränken, Wänden, im Badezimmer usw. Der Pool wurde in den vier Tagen nicht einmal sichtbar von Blättern und anderem Dreck gereinigt. Die einmal von uns händisch aus dem Pool entfernten und auf einen Haufen gelegten Blätter, für den einen vor Ort und außerhalb der Rezeption tätigen Mitarbeiter / Kellner / Hausmeister nicht zu übersehen, blieben selbstverständlich liegen und wurden später sichtlich erkennbar wieder in den Pool geweht. Die Farbe des Pools ist am Abblättern und verteilt sich relativ gleichmäßig über den Boden des Pools. Die Liegen hängen teilweise durch, so dass wir immer schauen mussten, eine funktionsfähige zu finden. Die Auflagen waren nicht alle sauber. Der sogenannte Wellnessbereich scheint schon über einen längeren Zeitraum nicht mehr genutzt worden zu sein, wirkte schäbig und Personal, welches mit entsprechender Ausbildung die vermeintlich möglichen Spa Angebote wahrnehmen könnte, war in den vier Tagen nicht zu finden. Das sogenannte Fitnesscenter macht sprachlos. Alte und nicht unbedingt sicher wirkende Geräte, Ergometer sowie eine wacklige Hantelbank luden uns jedenfalls nicht zu einem Training ein. Als wir angereist sind, wollten wir einen der ja offerierten hauseigenen Tiefgaragenparkplätze anmieten. Zu unserer Überraschung gibt es bereits seit über einem Jahr wegen angeblicher Reparaturarbeiten keine Parkplätze mehr, so dass wir auf einen öffentlichen Parkplatz ausweichen mussten. Für uns war bei allen Buchungen die Möglichkeit eines hoteleigenen Parkplatzes, Ausnahme war nur Mailand wegen der besonderen Situation in der Innenstadt, wesentliches Kriterium. Reparaturarbeiten sind übrigens nicht erkennbar. Die Einfahrt in die ehemalige Tiefgarage wirkt eher wie der Eingang in einen Bereich, in dem man ohne weiteren Aufwand einen Endzeitfilm drehen könnte.
Zum Frühstück begingen wir am ersten Morgen den Fehler bereits gegen 08:00 Uhr in den kantinenähnlichen Speisesaal zu gehen, denn dieser war, wie auch an den weiteren Tagen mit chinesischen und in einem Fall deutschen Bustouristen, gefüllt, mit denen das Hotel offensichtlich versucht, zu überleben. Das Frühstück selbst war unbeschreiblich, daher ersparen wir uns hier die Einzelheiten. Immerhin, dass bekamen wir am zweiten Tag heraus, könnte man neben dem lauwarmen amerikanischen Kaffee aus einem Thermobehälter auch Cappuccino oder Espresso separat bestellen. Die Zimmerreinigung war mäßig und beschränkte sich auf das notwendigste.
Über diese Beispiele ließe sich noch eine Vielzahl an kleineren Punkten aufführen, das sprengt aber den Rahmen und ändert an der nur als „Katastrophen- und Nepp-Hotel“ zu bezeichnenden Gesamtwertung nicht wirklich noch etwas.
Service, Sauberkeit usw. stehen in keinem Verhältnis zum zu zahlenden und am Ende gezahlten Preis für dieses Hotel, abgesehen von den negativen Urlaubserinnerungen und der genommenen Vorfreude und Freude. Wir können nur hoffen, dass nicht noch mehr Menschen auf dieses Hotel reinfallen und mit vergleichbaren Urlaubserinnerungen heimfahren, wie wir sie nun haben.