Für ein sogenanntes Gaumenschmaus-Arrangement haben wir (2 Personen) für eine Übernachtung mit Abendessen und Frühstück sowie inkludierter Nutzung des Wellness-Bereichs den stolzen Preis von 288 Euro bezahlt. Weder beim Check-in noch später wurde der 3 G-Status überprüft, obwohl das bei Reservierung angekündigt worden war. Wir hatten eine Penthouse-Suite mit Dachterrasse, d.h. eins der beiden Top-Zimmer des Hotels. Eigentlich ein schönes Zimmer mit toller Aussicht, aber mit einem gewissen Reparaturstau. Beim Bezug der Suite war das Badezimmerfenster (Dachfenster) geöffnet und schräg verkantet. Es ließ sich nicht schließen. Wir haben das moniert, und während unseres Aufenthalts im Wellnessbereich hat jemand vom Hauspersonal das Fenster geschlossen, allerdings auch einen Zettel angebracht: "Fenster darf nicht geöffnet werden". Offensichtlich war das Fenster kaputt und somit unbrauchbar. Somit mussten wir während unseres Aufenthalts mit einem Bad (inkl. Toilette!) ohne Lüftungsmöglichkeit auskommen.
Die Betten waren für unseren Geschmack zu weich. Kein Vergleich z.B. mit den super-bequemen Boxspringbetten im Steigenberger Leipzig (das allerdings auch einen Stern mehr als das L’Arrivee hat). Die Suite verfügte nicht über eine Minibar bzw. einen Kühlschrank. Im Schlafzimmer befand sich als Haupt-Lichtquelle eine Stehlampe, die sich nicht einzeln ausschalten ließ. Die einzige Möglichkeit, um das Zimmer nachts abzudunkeln, bestand darin, die Zimmerkarte aus dem Schlitz neben der Tür zu ziehen und das Zimmer dadurch stromlos zu schalten. Dadurch funktionierte dann aber auch keine Nachttischlampe mehr, und man hatte kein Licht im Bad, wenn man nachts mal auf die Toilette gehen wollte.
Auf der Außenseite der Zimmerwand war im Flur eine Wandleuchte angebracht (und zwar genau auf Höhe des Bettes), die einen Wackelkontakt hatte und ständig an- und ausging. Das damit verbundene Schaltgeräusch übertrug sich mittels Körperschall ins Zimmer und war äußerst störend. Es gab keinen Lichtschalter, mit dem man als Gast die Flurbeleuchtung hätte ganz ausschalten können.
Abgesehen davon wäre es nachts im Zimmer ruhig gewesen, wenn im Hotel nicht eine Hochzeitsfeier mit 120 Gästen stattgefunden hätte. Diese hatte einen Alleinunterhalter bzw. DJ, der auch nach Mitternacht noch für einen ziemlichen Geräuschpegel sorgte. In geschlossenen Räumen hätte man das ja auch machen können, aber die Hochzeitsfeier fand - bei gutem Wetter - teilweise auch im Außenbereich seitlich hinter dem Hotel statt, weshalb alle Hotelgäste vom Geräuschpegel der Feier betroffen waren - es sei denn, sie schliefen mit geschlossenen Fenstern.
Das Hotel verfügt über zwei Restaurants namens Rustique und Vivre. Früher unterschieden sich diese beiden durch das Essensangebot, mit dem Vivre als der gehobeneren Küche. Heutzutage gibt es für beide Restaurants anscheinend nur noch eine Küche und dieselbe Speisekarte. Das Essen ist "gutbürgerlich" und solide, aber in keinster Weise raffiniert. Als Teil unseres Gaumenschmaus-Arrangements hatten wir ein 3-Gänge-Abendessen im Vivre und hatten uns darauf gefreut, da wir das Vivre noch aus besseren Zeiten kannten. Jetzt gab es allerdings als Vorspeise Tomatencremesuppe, als Hauptspeise wahlweise (zu trockenes) Fischfilet oder Geschnetzeltes mit Spätzle und in Dressing ertränkter Salatbeilage sowie als Nachtisch Creme Brulee. Alles essbar, gewiss, aber ohne jegliche Raffinesse. 9 Euro für ein Glas offenen Rotwein (Merlot) halte ich in einem Restaurant dieser "gutbürgerlichen" Kategorie zudem für überzogen. Das Frühstücksbuffet war ok; allerdings war wegen des Andrangs gegen 10 Uhr manches „aus“ und wurde erst nach einiger Zeit nachgelegt.