Dortmund fehlt ein 4-Sterne Hotel. Das L'Arrivee war bis anhin die Wahl meines Unternehmens, wenn wir in Dortmund geschäftlich zu tun hatten. Von einem Hotel, das 25 Taximinuten vom Bahnhof Dortmund entfernt ist (EUR 32,00 pro Fahrt), könnte man erwarten, dass es für seine Gäste Gründe schafft, warum man denn so weit draußen nächtigen sollte. Der Hinweis, dass eine Meistermannschaft des Fußballs gern das Hotel frequentiert, genügt offen gestanden nicht. Die Leistung des Hotels muss man als "mangelhaft" bezeichnen. Der wichtigste Satz der Mitarbeiter lautet "das sollte so nicht sein". Der Satz wird so oft gesagt, dass man sich fragt, wann es dem Management denn mal auffällt. Das beginnt schon beim Empfang. Die Mitarbeiter "verschanzen" sich gern hinter der Glasschreibe der Rezeption, das kann dann schon mal etwas dauern, wenn scheinbar Wichtigeres zu tun ist. Zudem verfügt das Hotel offenbar nicht über eine funktionierende Erfassung der Gäste, so dass die Daten jedes Mal aufs Neue eingegeben werden müssen. Morgens beim CheckOut das gleiche Spiel von vorn. Dass sich gleich mehrere Gäste beim CheckOut darüber lustig machen, stört die Mitarbeiter am Front Desk reichlich wenig. Die Zimmer entsprechen einem unteren 4-Sterne Standard, sind aber einwandfrei und sauber. Doch Schampoo und Duschgel muss man selbst mitbringen. Das Hotel stellt nur kleine Pröbchen zur Verfügung, wie man sie als Werbemuster-Supplement aus Frauen-Zeitschriften kennt. Das habe ich zuletzt als Schüler in italienischen Pensionen in den 80er Jahren gesehen. Die Küchenqualität ist dem Preis nicht angemessen. Die Hummerschaumsuppe (EUR 11) ist eher sein "sahniger Nachtisch" und die Kartoffeln zu den Lammracks (immerhin EUR 33) waren offenbar vorgegart. Zusammengefasst: ich wechsele ins brandneue Hampton by Hilton am Phoenixsee. Näher an der City und Schampoo gibts auch. Wenn sich das L'Arrive nicht mehr auf der Meisterschaft Anderer ausruht, schaue ich mal wieder vorbei.