LAGE:
Wir (meine Frau und ich) waren wegen einer Geschäftsreise in diesem Hotel und die Lage ist schlichtweg - top. Von dem Hotel aus sind es nur wenige Fußminuten bis zu dem Hbf; von dort ist eine schnelle und gute Verbindung zu dem Kölner Flughafen gegeben.
Da für mich die Lage zweitrangig ist, suchte meine Frau dieses Hotel aus: Nähe des Zentrums, verschiedene Sehenswürdigkeiten fußläufig zu erreichen - dies war meiner Frau dabei wichtig, weshalb sie sich für dieses Hotel entschied. Neben dem Bahnhof ist ein direkter Zugang zum Kölner U-Bahnsystem vorhanden, sodass ich ebenfalls schnell und einfach zu verschiedenen Terminen kam und ich somit wenig Geld in Chauffeurdienste investieren musste.
ZIMMER:
Die Einrichtung ist wirklich - gewöhnungsbedürftig - meiner Frau gefiel es, wobei sie vielmehr von der Farbenpracht schlichtweg erschlagen wurde!
Das Zimmer, welches wir erstmal suchen mussten (durch das Hotel, an der Küche vorbei, über eine kleine Außentreppe, um in einen Anbau (?) zu gelangen), war dagegen schlichter, jedoch sehr elegant, gar puristisch; fand ich sehr ansprechend. Zu dieser Treppe ist noch zu sagen: Zwar stehen Schirme bereit, von Nöten sind sie bei Regen weniger, da die Treppe relativ kurz ist, wobei eine Überdachung empfehlenswert wäre und für ein Hotel geht sowas nicht, da bin ich besseres gewöhnt! Es war sauber, bis auf leichte Rückstände der Zahnpasta am Spiegelrand (nicht weiter schlimm, nur durch Zufall aufgefallen, wobei es auch eine Bausubstanz hätte sein können). Ausblick geht gegen Null: Nachbargebäude, Straße (bei gekipptem Fenster in der Nacht nicht störend). Das Hotel ist sonst recht schön, wie die "kleineren" Zimmer sind, das kann ich nicht beurteilen, da wir die komfortableren buchten - die Klimaanlage ist im Zimmer "ok", nicht wirklich gut, der Rest des Hotels hatte wahrscheinlich gar keine Klimaanlage, auch beim Frühstück war es sehr stickig, egal ob zu frühen oder späteren Zeiten und wenn zu viele Fenster auf waren, dann zog es wohl jeder Frau, sie wurden schnell geschlossen. Verbesserung ist hier also wünschenswert und dringend notwendig!
SERVICE:
Ein kleines Highlight könnte man das Frühstück nennen. Wegen Terminen zog ich ein Frühstück relativ zeitig vor, zwischen 7°° - 7³°. Es war reichhaltig gefüllt, bei Bedarf wurden verschiedene Wurst-/Käse-/Brotsorten (für mich als Vegetaria wichtig) schnell und gründlich nachgefüllt (es waren sicherlich mehr als 10 verschiedene Sorten von allem da). Obst und Gemüse fand sich auch reichlich und frisch zugeschnitten in großen Schüsseln am Buffet, auch verschiedene Säfte und Rühr- sowie hartgekochtes Ei fand sich. Als passionierter Teetrinker kam ich hier wirklich auf meine Kosten! Zwar hätte es in einer hölzernen Teebox ansprechender wirken können, doch die Schüsselchen waren reichhaltig mit verschiedenen Teesorten gefüllt (da ich mehrere Tage im Hotel war, habe ich mich durch einige Teesorten durchprobiert, bei genügend Zeit auch mal zwei Kannen Tee an einem Morgen, somit auch zwei verschiedene Teesorten - hier ist wirklich nichts zu beanstanden und als mal der Schwarztee fehlte, so wurde mir der Tee mit einer kleinen Entschuldigung an den Tisch gebracht). Meine Frau trank lieber Kaffee, wobei man diesen am Buffet und auf dem Tisch vergebens sucht: Hinsetzen und warten! Innerhalb weniger Sekunden, abhängig von der Menge an Gästen, vielleicht auch mal ein oder zwei Minuten, kommt eine wirklich freundliche Bedienung an den Tisch. Zu Beginn war ich überrascht, da das Mädel sicherlich unter 20 war und ich nicht wirklich wusste, was sie wollte, zumal ich geschäftlich etwas bearbeiten musste. Sie fragte mich nach Kaffee, wahlweise nach einem Cappuccino oder Latte Macchiato (mit einem sympathisch ausgedrücktem Hinweis darauf, dass dieser extra kostet; ziemlich dreist, der Kaffee selbst ist jedoch kostenlos), wegen Zeitmangel konnte ich mich jedoch wenig mit ihr unterhalten. Am nächsten Tag kam dann ein Bursche, ebenfalls höchstens 21, den meine Frau sofort in ihr Herz schloss (zu sagen ist hierbei, dass sie das bei jeder Person macht und das Mädel vom Vortag habe sie auch bedient, (wie sie mir berichtete). Meine Frau, eher Kaffeetrinkerin, bestellte einen Kaffee, der wurde dann in einer Kanne gebracht: Er war warm und dampfte, somit also doch noch frisch; zum Aufwachen sei er gut, wie meine Frau fand. Dann fing meine Frau mit dem Burschen an zu quatschen, wobei er sehr freundlich und hilfsbereit auf alle Fragen einging - meine Frau fragte nach Sehenswürdigkeiten, Dingen die u.U. doch sehenswert sind (ein Kölner Brauhaus wurde uns empfohlen, welches wir an dem Abend besuchten (wirklich empfehlenswert!), dann noch der Ausblick von einer Kölner Triangel (glaube ich), ein Hochhaus, mit Panoramablick auf Dom und Stadt, welches über die Brücke erreichbar wäre, die direkt hinter dem Bahnhof liegt und auf der Strecke sieht man noch die Philharmonie und die "Liebesschlösser", welche an der Brücke aufgehangen sind (meine Frau las so ziemlich alle, einige lustige Phrasen waren dabei - alles in Allem war es ein gelungener Tag und auch noch andere Dinge, wobei meine Frau diese besser beschreiben könnte) und auch ein bisschen Smalltalk fand stand, immer freundlich, sympathisch, breites Grinsen (Aufgesetzt? Vielleicht, aber so gehört es sich in der Gastronomie!). Am Folgetag kam dann eine Frau mit dürftigem Deutsch - sie war ebenfalls nett und flink, konnte nur kein Deutsch, problematisch in der Gastronomie - meine Frau konnte sich nicht über Kölner Architektur ect.pp. austauschen, sie war enttäuscht und hat schließlich einen weiteren Kellner beim Vorbeilaufen zu sich gewunken, welcher uns weiterhelfen konnte, vielmehr meiner Frau. Da sehr viele Menschenmassen gerade ihre wohl letzte Mahlzeit einnehmen wollte (sie stürmten das Buffet!!!), musste er zügig arbeiten, doch sehr gewissenhaft und freundlich, sodass er verschiedenste Sehenswürdigkeiten im Reiseführer markierte, um sich vielmals zu entschuldigen, dass er weiter müsse, wobei meine Frau mit einem breiten Lachen und voller Zuversicht sich jedes Detail anschaute und eine Art Route für den Tag festlegte (die Sehenswürdigkeiten und die Empfehlungen haben ihr und teilweise auch mir gefallen). Das Mädel vom ersten Tag räumte dann zeitweise auch mal unseren Tisch ab und unterhielt sich mit uns, sehr sympathisch, ebenfalls freundlich, breites Grinsen (wirkte jedoch, wie alle anderen in dem Moment, etwas gestresst, was verständlich ist, hat weniger geredet, für meine Frau also nichts, für mich in dem Moment eher, da auf die Arbeit konzentriert war, wobei die Gespräche nie wirklich laut waren, ich super arbeiten konnte und auch als meine Frau mit den Kellnern redete, war dies kein Problem). Auch sie konnte meiner Frau gute Ratschläge geben und war immer hilfsbereit.
Das Hotel selbst, eigentlich recht klein und gemütlich, scheint jedoch ein breites Publikum zu haben - neben Europäern (aus dem Norden, aus dem Süden, einfach überall kamen sie her) und Asiaten, Amerikanern (Süd sowie Nord) und Menschen, die auf einem seltsamen deutschen Dialekt am Nachbartisch lauthals über ihre letzte Nacht sprachen, ist das Publikum sehr gemischt - Touristen, Geschäftsleute im Anzug, hier gibt es wohl alles. Erstaunlich fand ich dabei, dass alle Kellner (selbst die Frau mit den schlechten Deutschkenntnissen) gut Englisch sprachen, das Mädel nahezu perfekt, würde ich sagen. Der erste Bursche sprach es ebenfalls gut und ich glaube Spanisch, falls es denn Spanisch war, verstanden habe ich schließlich wenig. Der zweite Bursche sprach wieder fließend Spanisch, südamerikanischer Akzent, welches ich gut verstand und Englisch konnte er auch ziemlich gut. Die Frau konnte schließlich besser Englisch als Deutsch, aber sie habe ich nur sehr wenig auf Englisch sprechen gehört.
Zum Personal selbst ist noch zu sagen: Die Personen am Frühstücksbuffet tragen durchgehend schwarz, makaber, aber hilfreich bei der Suche nach jemandem.
Das Personal von der Rezeption erkennt man hingegen auf den ersten Blick: Anzug, oder zumindest ein Stück Stoff von einem einschlägigen Textilgeschäft, welches denn danach aussah (Einblicke in die Unterwäsche an der Rezeption wurden auch gewährt, vielleicht sollte die Hose etwas höher sitzen - dennoch war das Personal um ein großes Maß freundlicher, als in anderen Hotels - alles protokollarisch aufgeführt, Personalausweis vorzeigen, der Standard, kein Problem und alles im Rahmen, dazu kann man sich an frischen Äpfeln bedienen, allerdings zu sauer, sowie Süßigkeiten, die an der Rezeption ausliegen. Da ich alleine eincheckte ging dies auch etwas schneller und ich habe keine Stunden mit meiner Frau dort verbringen müssen, sie war dort allerdings sicherlich mehr als eine halbe Stunde, um Tipps für Sehenswürdigkeiten zu bekommen - mit Erfolg (ich glaube, ich kenne Köln besser, als manch ein Kölner!). Das Personal ist durchgehend freundlich, es wechselt ein wenig, aber alle sind zuvorkommend und in keinster Weise aufdringlich, sodass wir wirklich viel Ruhe hatten und auch die Gespräche am Buffet/Tisch/an der Rezeption waren gut gefüllt und haben somit auch keinen aufdringlichen Eindruck gemacht. Als kleiner Hinweis kann man noch sagen: Das Personal beim Frühstück scheint durchgehend unter 175 zu sein, somit wird bei einer Suche ein Mensch unter 25, in komplett schwarzer Kleidung gesucht (oder eine Frau mit schlechtem Deutsch) - kurios, in gewisser Weise, jedoch lustig; die Rezeption ist hingegen "durchwachsen". Wer allerdings bei dem Frühstück die Verantwortung trug, das kann ich nicht sagen, einige Kellner trugen Schilder, andere hingegen nicht, ob dies was aussagt, weiß ich nicht.
Zur Bar: Dort habe ich nie jemanden gesehen (Schade, da ich doch ab und an etwas aus der Bar wollte). Wahrscheinlich kam ich zu früh/spät, oder ich habe nicht drauf geachtet, falls dort jemand war, so war der Lärm in Grenzen, denn gehört hat man hier nichts. Sie ist jedoch relativ klein und kann direkt vom Frühstücksraum betrachtet werden, dennoch gemütlich und schön.
FAZIT:
Sauber, klein, gemütlich, freundliches, hilfsbereites und nettes Personal, für einige Tage wirklich sehr geeignet, für Geschäftsleute ebenfalls (die Messe kann theoretisch ebenfalls zu Fuß erreicht werden, dauert nur etwas länger). Ich bin ziemlich zufrieden, prinzipiell kann ich nichts beanstanden, außer einiger Gebrauchsspuren.
Als Hinweis: Wir sind in den frühen Dreißigern; ob das Hotel etwas für Senioren ist, ich weiß nicht - zu viele Treppen (obwohl Aufzug vorhanden) und vielleicht etwas zu viel Trubel.