Zunächst das Positive:
Empfang und Mitarbeiter an der Bar sehr freundlich und kompetent. Preise sind angemessen, auch wenn viele dies als hochpreisig bewerten. Es ist mit 4,80€ normal in der heutigen Zeit. In den großen Arenen zahlt man mindestens den selben Preis. Auch das man die „Schnabelbecher“ (gegen 5€ Pfand) mit rein nehmen kann fanden wir gut. So entfiel das befürchtete „Exen“ im Foyer.
Auch die Plätze waren gut - Mitteltribüne. Und man hatte einen tollen Überblick über das gesamte Geschehen.
Ein Erlebnis nach 37 Jahren (Uraufführung im West End) wenn auch mit Beigeschmack.
Die Kids. (11 Jahre) fanden es toll.
Nun leider zum Negativen:
Auch wir hatten leider viele Protagonisten, die man schlecht bis gar nicht verstanden hat. Das lag zum Teil an der Musik/schwachen Mikrolautstärke, aber auch an der Muttersprache der Sänger/-innen. Bei einer Darstellerin haben wir vermutet, dass sie zudem lispelte - wir haben es mit Humor genommen.
Die Überarbeitung der Story um „zeitgemäß“ und „Geschlechterneutral“ zu sein fand ich sehr schade - es nimmt der Handlung und dem Tiefgang der alten Lieder den Charme und es wirkt nun eher wie lieblos und eine zusammenhanglos zusammengesetzte Geschichte, deren einziger Erzählstrang konsequent ein Rennen von Lokomotiven ist. Die Liebesgeschichte zw Rusty und Pearl und das Gefühlschaos bzw. die Entwicklung von Rusty kommt gar nicht mehr wirklich hervor.
Man kann auch mit Retro-Geschichten und gewissem Abstand zu den Entwicklungen seit den 80ern ein klassisches Rollenbild spielen. Andere Andrew Lloyd Weber-Produktionen funktionieren auch heute noch sehr gut. Und sind immer wieder ein schönes Erlebnis - ohne Anpassung der Story. Es ist nun mal ein Musical/ Phantasiewelt..und nicht die Realität.
Aber ist wahrscheinlich nicht mehr Up-to-Date oder man erhofft damit den Mainstream anzusprechen. Wir fanden es sehr schade..es nimmt den Glanz der Story.
By the way: Was die rappenden Boxer darstellen fragen wir uns übrigens weiterhin 🤣
Auch die Überarbeitung der Kostüme (sehr minimalistisch) können wir uns nur für den Tragekomfort und Bewegungsfreiheit für die Darsteller erklären - die alten (nostalgisch gesehen) fanden wir weitaus schöner.
Unsere Kids fieberten zum Schluss der Fotosession mit den Hauptdarstellern im Foyer entgegen. Tja, was soll ich sagen - ich glaube sie wollten Feierabend machen - wir haben im Hotel dann mit der Rustyfigur das ersehnte „Selfie“ gemacht…
Unser Fazit: kurzweilig, für Menschen, die Starlight Express noch nicht kennen ist es sehenswert. Im Verhältnis zu den Kartentickets jedoch bei uns in der Rubrik: Nett gemacht, aber es gibt deutlich schönere Musicals, die einen auch noch im Nachgang immer wieder „blissen“, die Kids hatten Spaß - das ist dann die Hauptsache für uns gewesen. Haken dran und gut ist.😉