Etwa 2 Auto-Stunden nördlich von Kandy liegt bei Matale das Felsenkloster "Aluvihara". Das bedeutet "Asche-Kloster". Warum soll das wichtig sein? Ohne diesen Ort wüssten wir mit hoher Sicherheit nichts mehr vom Buddhismus: denn hier wurden um das Jahr 100 v.u.Z. erstmalig die Lehrreden des Buddha schriftlich erfasst - auf Palmblättern (Streifen der Talipot-Palme). Das wird auch heute noch gemacht. In dem kleinen "Museum" kann man den Weg der Herstellung von Palmblattmanuskripten nachvollziehen. Touristen können sich (für 100 Rupies) auch ihren Namen auf ein Stückchen Palmblatt schreiben lassen. Das moderne Kloster selber liegt ein paar Schritte abseits und ist unspektakulär. Die historisch bedeutsamen Bauten (und Höhlen) sind hingegen sehr interessant. Unbedingt sollte man sich die sog. "Horror-chamber" (Kammer des Schreckens) ansehen (extra Eintritt). Dort bekommt man die "karmischen Folgen" seiner üblen Taten vor Augen geführt (für Kinder nicht gerade zu empfehlen). Das erinnert sehr an diverse Höllen-Darstellungen, die es ja auch in Europa zu bestaunen gibt. Die Wandmalereien in den Höhlen sind die für Sri Lanka üblichen Darstellungen, zumeist aus den Jatakas (Wiedergeburtsgeschichten). Wer sich mit dem frühen Buddhismus befasst, sollte diese Stätte unbedingt besuchen - und seinen Respekt bezeugen für die unschätzbar wertvolle Arbeit der dortigen Mönche in Sachen Tradierung der buddhistischen Urtexte. Der Ausblick von einem kleinen Gipfel ist recht schön. Wer gut zu Fuß ist, kann die weiter abgelegene vergoldete Buddhastatue am hoch gelegenen Berghang besuchen. Von da aus hat man einen grandiosen Ausblick. Wie fast überall wird man auch in Matale von Schleppern und Verkäufern von "Antiquitäten" angequatscht. Das ist völlig normal und man sollte keinesfalls ärgerlich reagieren. Es wird geraten, sich respektvoll vor Ort und gegenüber den Menschen zu verhalten.
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