...und auch sonst war das Erlebnis nicht "befriedigend":
Schon der Abstieg in den Keller war irgendwie ein Zeichen.
Der Raum ist langgezogen und wirkt durch die Weinvitrine noch schmaler.
Ebenso langgezogen zwei Stuhl- und Tischreihen, manche nachbarschaftlich sehr eng gestellt. So hat der Kellner, als er zwischen den Tischen am Nachbartisch bedient hat, beim Vorbeugen den Hintern quasi in unsere Teller gestreckt!
Es waren wenige Gäste da, nur 4 weitere Tische waren belegt.
Und es war so kalt, dass ich trotz kleiner Ärmelchen am Kleid den ganzen Abend gefroren habe, nachts kam dann der Husten.
Der Sterne-Chefkoch Erik Arnecke war sehr scheu; nur von Ferne, ganz hinten in seiner "gläsernen Küche" konnte man ihn erahnen, von wegen "über die Schulter schauen", "Offenheit", "Leichtigkeit".
Zum Menü: es hat mir nicht geschmeckt.
Der Vergleich hat sich mir aufgedrängt zum "Eisvogel" mit Sternekoch Hubert Obendorfer, bei dem es bei keinem Gang geschmackliche Probleme gab, obwohl auch er teils "verwegen" gekocht hat (z.B. "geräucherter Spargel" etc.); bei Herrn Arnecke war schon der erste Gruß aus der Küche, 3 kleine Häppchen (s. Foto), jedes so würzig, dass der Champagner hinterher nur noch wie "Bachwasser" geschmeckt hat.
Das vom "Feinschmecker" gelobte "Farb- und Aromenspektakel" war mir zu wild, so dass mein armer Mann mehrfach 1 1/2 Portionen essen musste.
Winnie Mok, Sommelière des Gourmetrestaurants, hat uns nicht davon abgehalten, einen selbst ausgesuchten Weißwein zu ordern, der nicht besonders gut zum "Menü Sommer" gepasst hat.
Tut mir leid, das sagen zu müssen, aber für mich war das "Philipp Soldan" nicht mein Restaurant und ich werde dort bestimmt nicht mehr Gast sein. In der "Bar Philippo" im Haus waren wir geschmacklich mehr überzeugt (die Tapasplatte Philippo war vorzüglich) und konnten schwärmen. Das ist es ja, was man möchte, wenn man zu zweit für einen Abend umgerechnet über 500,00 DM ausgibt.

Sehr kreative Küche, ein 4 Gänge Menue mit begleitenden Weinen wurde mit mindestens 3 bis 4 Grüsse aus der Küche bereichert. Atmosphere sehr schön, Einrichtung modern, aber gemütlich. Personal sehr professionell und freundlich.
Ein wunderschöner Abend zu zweit, sicherlich nicht das letzte Mal

Wir waren zu zweit hier.
Der Empfang war freundlich und unaufdringlich. Wir wurden in den Showraum der Küche eingeladen, nahmen dort einen guten Rose Winzersekt zu dem gereichten Amuse Geule. Danach leitete man uns zum Tisch.
Wir wählten beide das Menue "Das Urige", bestehend aus einem Tartar vom Biokalb, einer Island Scholle, einem Rehrücken vom Burgwaldreh, und einem Zitronensorbet auf Creme in einer Schale aus weißer Schokolade. Dazu tranken wir einen Sancerre und einen Pommard 1.er Cru.
Zwischen den Gängen kamen kleine Überraschungen aus der Küche. Alle Speisen waren von außergewöhnlicher Aromenvielfalt geprägt, die hervorragend harmonierten.
Die Präsentation erinnerte an eine Ausstellung in einer Gallerie, jedes Bild war pretentiös arrangiert.
Der Service war sehr herzlich und erklärte mit verve jeden einzelnen Gang.
Die Someliere freute sich darüber auch Auskunft über Weine zu geben, die wir nicht bestellt hatten.
Alles in allem ein Abend, den wir zusammen als Geschenk
empfunden haben, dafür ein großes Dankeschön.
Der Nachbartisch hatte das Gleiche Menue.
Wir vernahmen da Äußerungen, wie "schmeckt wie 08 15", oder "was ist denn Kaisergranat?"
Jetzt wundert es mich nicht, dass einige Bewertungen von blassiertem Service und Speisen ohne wow sprechen.
Wenn man als Gast so ahnungslos ist, fehlt es auch an der Wertschätzung für ein sehr gutes Team.
Der Stern besteht zu recht.

Unsere Menuabfolge nebst Amuses vorher und nachher war ein Gaumenschmaus erster Güte voll auf der Höhe der zeitgenössischen Entwicklung in der Gastronomie, wobei wir besonders die Verbindung von lokalen und weit gereisten Produkten schätzen. Alles ist sehr fein angerichtet, aber eben nicht nur optisch ansprechend, sondern gut durchdacht bezüglich der Harmonie der Texturen und Aromen. Geschmacklich herausragend war das Tatar in der Vorspeise, vorzüglich in Geschmack und Weichheit das Reh im Hauptgang. Das Vergnügen geht schon los mit den hausgemachten Broten und dazu gereichten Finessen und endet mit einer großen Auswahl an vorzüglichen Süßigkeiten auf einem Wagen. Der Weinkeller hinter der Scheibe in Restaurant ist reich bestückt vor allem aber nicht nur im nationalen Bereich. Wenn man dann noch wie wir das Glück hat, den Köchen hinter der großen Scheibe beim Werkeln zusehen zu können, wird das Kinoprogramm gleich mitgeliefert. Sehr freundlicher und kompetenter Service.

Das Lob zuerst:
Sehr kreative- dekorative Speisen-in Darreichung und Geschmack perfekt-
umrahmt von delikaten,originellen Häppchen zum Aperitif bis zu einer traumhaften Petits fours Auswahl nach dem
Dessert.
Die Weinkarte bietet eine umfangreiche Auswahl an deutschen Weinen - wir haben eine sehr gute Wahl von der Nahe getroffen- in einem Restaurant dieser Klasse hätte ich mir eine Beratung durch
die/den Weinfachfrau/Mann gewünscht.
Die offene Küche ließ einen spannenden Blick auf die Pinzetten schwingenden Köche zu.
Nun zur Kritik: alle 2er Tische bekamen die „große Menükarte“ gereicht, an unserem 4er Tisch lag eine Karte mit einem Menü mit begleitenden Weinen-
ohne jeglichen Kommentar!
Erst auf erstauntes Nachfragen bekamen wir vom Restaurantchef erklärt, bei 4 Gästen erlaube man sich, einen Vorschlag zu machen !
Das ist m.E. ein no go, besonders da wir bei der Reservierung nicht darüber informiert wurden.
Letztlich durften wir uns unser Essen doch aussuchen- auch die Weinkarte kam(s.o.)
Trotzdem kein Punktabzug weil es insgesamt so gut geschmeckt hat!
Selbst der zu Beginn etwas steife Chef des Service taute im Laufe des Abends auf!