Auf der Suche nach einem entspannten Wochenende sind wir wieder mal in der Sonne in Frankenberg gelandet, es war das dritte Mal. Happy sind wir nicht geworden, das Hotel wird im Vergleich zu Häusern der Peergroup seinen Ansprüchen nicht wirklich gerecht – und vornehmlich liegt es an dem komplexesten aller Themen, nämlich dem Service.
Vorweg: Die Sonne ist ein sehr schönes Hotel, wir hatten erneut eine Spa-Suite gebucht, die von den Räumlichkeiten großzügig geschnitten ist und in allen Belangen optisch überzeugt. Hier kann man nichts bemängeln.
Die Kritik ansonsten überwiegt aber:
Es erfolgte beim Check-In kein Hinweis auf die eigene Parkgarage, die wohl im Preis bei der Suite mit inbegriffen ist. So parkt mein Auto dann unnötig unter freiem Himmel, was kein Drama ist – nur: Einen qualifizierten Hinweis hätte man beim Check-In doch geben können, vor allem, wenn die Leistung eh bezahlt ist?
Berechtigte und höfliche Kritik im Service führte zu einem gleichsam überhöflichen, fast überdrehten Service, der gar nicht mehr natürlich, sondern ständig aufgesetzt wirkte. Es mag ja nett gemeint sein, dem Gast dann fortwährend die eine oder andere kostenfreie Zusatzleistung andienen zu wollen, aber wenn das einmal abgelehnt wurde, wieso muss man das laufend neu versuchen? Kritik bedeutet nicht, dass man auf Biegen und Brechen versuchen muss, durch mehrfach abgelehnte kostenfreie Leistung eine Kompensation zu erreichen. Kritik soll helfen, besser zu werden. Hier muss der Service besser werden, nicht die kostenfreie Leistung, um die es mir jedenfalls gar nicht geht.
Beim Frühstück war die Grenze der Leistungsfähigkeit des Serviceteams deutlich überschritten: Es gab viele Gäste, und so kam der bestellte Kaffee nach gefühlten 20 Minuten Wartezeit mit dem Hinweis, an der Kaffeemaschine sei so viel los. Nun ja, das ist morgens keine wahre Überraschung, eine Überraschung ist nur, wenn man davon als Servicekraft überrascht wird. Man kann das Problem auch lösen, indem man eine weitere Kaffeemaschine anschafft. Dass das Buffet nur zögerlich nachgefüllt wurde, dass es laufend Leerbereiche gab und man deswegen letztlich kaum in Ruhe sein Frühstück zusammenstellen konnte, da man ständig loslaufen muss - geschenkt, es passt ins Bild eines leider mageren Services.
Ein kurzer Blick auf den SPA-Bereich: nett, aber auch das geht besser. Der Ruhebereich war derart überheizt, dass uns fast die Luft zum Atmen wegblieb. Wir hatten eine SPA-Suite, wollten also dort weiter entspannen, das fanden wir sinnvoller – es bleibt nur ein Rätsel, warum es keinen einzigen SPA-Artikel in der SPA-Suite gibt: Man hat einen Whirlpool, aber nicht einen einzigen Badezusatz o.ä.. Das ist völlig sinnfrei.
In der Gesamtbetrachtung könnte man zwar auch noch gerade so drei Sterne geben - mit Blick auf einen beachtlichen Gesamtpreis sind mehr als zwei Sterne aber nicht drin. Aus unserer Sicht ist die Sonne Frankenberg leider keine Empfehlung.