Wir sind jetzt seit einer Woche wieder zu Hause in Deutschland und konnten den Urlaub noch einmal wirken lassen.
Meine Freundin und ich verbrachten insgesamt 14 Nächte in den beiden Bastianos Resorts auf Sulawesi. Nachfolgend beschreibe und bewerte ich die beiden Resorts unabhängig voneinander. Was wir vorweg sagen können ist, dass es aus unserer Sicht kein Ort ist, wo man einen Urlaub machen sollte, bei dem Luxus oder Wellness im Vordergrund stehen. Auch ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm wird hier nicht geboten, was auch vermutlich nicht das Ziel dieser Resorts ist. Es ist für Taucher gemacht, die das Bedürfnis haben eine bequeme Unterkunft und vernünftiges Essen zu bekommen und sich den Großteil des Tages mit dem Tauchsport zu beschäftigen.
Die erste Woche verbrachten wir im Bastianos Resort auf Bunaken. Geführt wird das Resort von dem Paar Rhomé und Max. Ich meine mich zu erinnern, dass Rhomé Französin und Max Österreicher ist und somit die Verständigung auf Deutsch oder Englisch absolut problemlos klappte. Wir wurden nach unserer Ankunft am Flughafen Manado bereits von Michael (einem Tauchguide der Bastianos Tauchschule Manado) erwartet und freundlich in Empfang genommen. Anschließend ging es durch die für Europäer doch sehr gewöhnungsbedürftige Verkehrslage zum Hafen und mit dem Boot auf die Insel Bunaken. Hier wurden wir mit einem Willkommensdrink von der Hotelmanagerin Rhomé in Empfang genommen. Anschließend gab es gleich ein sehr umfangreiches Briefing bezüglich Abfahrtszeiten vom Tauchboot, Tauchspots rund um Bunaken und alles was es über das Resort zu wissen gibt.
Bevor wir zu den einzelnen Bewertungen kommen, sollte ich erwähnen, dass wir wenig bis keine Erwartungen weder an die Ausstattung des Resorts, die indonesische Mentalität, das Tauchen an sich noch an das Essen hatten. Wir wollten uns einfach überraschen und auf neue Dinge einlassen.
Fangen wir mit dem Essen an. Das Frühstück bestand im Wesentlichen aus verschiedenen Müslisorten, Crêpes oder Pfannkuchen und gebratenen asiatischen Nudeln. Zudem wurde auf Wunsch Spiegelei oder Rührei serviert. Zum Lunch & Dinner gab es immer frisch zubereiteten Fisch und eine andere wechselnde Fleischart wie zum Beispiel Schwein oder Geflügel. Dazu gab es immer Reis und klassische asiatische Nudeln oder indonesische Wurzeln (Maniok) oder Süßkartoffel. Es gab auch zu jedem Essen frisches indonesisches Gemüse, welches ich als ausgewiesener Fleischesser durchaus ok fand. Das Essen war häufig mit einer etwas schärferen Soße angemacht, welche für manche durchaus als zu scharf empfunden werden könnte. Wir für unseren Teil waren mit dem Essen immer sehr zufrieden.
Wir waren die ersten 6 Nächte in einem Standardzimmer mit Ventilator untergebracht. Das Zimmer ist von der Größe her ausreichend. Das Bad hätte durchaus mal einen neuen Wasserhahn bzw. Waschbecken nötig, aber wir haben uns deswegen nicht unwohl gefühlt. Wer hier europäischen Standard erwartet wird sicherlich enttäuscht sein, allerdings sollte man mit gesundem Menschenverstand schon im Vorfeld darauf kommen, dass es generell in Indonesien gewisse Qualitätsunterschiede zu Europa gibt. Die Zimmer sind, wie man es aus anderen Resorts vielleicht kennt, direkt aneinander gereiht und somit recht hellhörig. Hier kann man froh sein, wenn man keinen bzw. leise Nachbarn hat. Wir hatten zum Ende der Woche leider Pech mit einem Pärchen welches, sagen wir mal, sehr „mitteilungsbedürftig“ war. Nach kurzer Rücksprache mit Max wurden wird dann für die letzte Nacht in ein Superior Zimmer upgegradet, wofür wir überaus dankbar waren und sind.
Kommen wir zu dem für uns und vermutlich den meisten zukünftigen Gästen wichtigsten Punkt, dem Tauchen. Das Tauchen rund um Bunaken ist nicht sehr anspruchsvoll und für Anfänger, wie wir es immer noch sind, geeignet und (ich nehme es vorweg) absolut empfehlenswert. Die einzelnen Spots sind rund um die Insel Bunaken und vereinzelnd um Manado Tua bzw. der Insel Siladen verteilt. Man erreicht die Spots in maximal 20 Minuten mit dem Tauchboot. Dieses starten jeden Morgen um 8:30 indonesischer Zeit zum ersten von zwei Vormittagstauchgängen. Nachmittags geht’s um 15:00 Uhr los und wer dann immer noch nicht genug hat fährt noch mal zum Nachttauchgang raus (oder kann morgens um 05:30 Uhr schon einen Sonnenaufgangs-Tauchgang machen). Während des Aufenthaltes hatten wir zu jedem Tauchgang denselben Guide und auch dieselbe Bootscrew mit Idris dem Captain, Faldo (unser Guide) und Vani. Vani´s Aufgabe ist die Betreuung der Tauchgäste mit Getränken und Verpflegung vor und nach den Tauchgängen sowie das Vorbereiten der Tauchausrüstung. Allerdings hatte er für uns noch einen weitaus wichtigeren Auftrag und zwar den des Entertainers. Es gab keine Ausfahrt, bei der wir nicht Tränen über ihn gelacht haben. Er tanzt, singt und erzählt absurde Geschichten und strahlt dabei wie ein kleines Kind. Getaucht wird überwiegend an Steilwänden, wo man sich in der Regel von der sanften Strömung entlang treiben lässt. Die Korallen und Fischvielfalt jeder der einzelnen Spots ist überragend (bislang haben wir als Vergleich die Malediven anzubieten). Es gab keinen Tauchgang, bei dem wir nicht mindestens 3-4 Schildkröten gesehen haben. Darüber hinaus gab es den einen oder anderen Adlerrochen, Napoleonfische oder Barrakudas. Auch kleinere seltene Exemplare, wie verschiedene Anglerfische oder Schnecken, bekommt man hier zu sehen. Ein Highlight für mich waren immer mal wieder die Seeschlangen, die mir vor die Kamera geschwommen sind. Haie sind in der Region um Bunaken tatsächlich eher selten anzutreffen. Somit waren wir vor unserer Weiterfahrt in die Lembeh Strait schon sehr beeindruckt von diesem Paradies.
Die Mentalität der indonesischen Einwohner ist durch Freundlichkeit und Lebensfreude geprägt. Wir haben während unseres kompletten Aufenthaltes nicht einen Mitarbeiter oder Inselbewohner erlebt, der nicht freundlich und hilfsbereit war. Warum das so ist, darüber soll sich jeder selbst ein Bild machen.
Abschließend lässt sich sagen, dass wir dieses Resort trotz kleiner Schönheitsfehler absolut weiterempfehlen können. Ein großes Dankschön an Rhomé und Max sowie dem ganzen Personal des Bastianos Bunaken Dive Resort dafür, dass ihr uns jeden Wunsch erfüllt habt, wir niemals das Gefühl von Unzufriedenheit oder Unsicherheit hatten und wir jeden einzelnen Moment so sehr genießen konnten.
Beste Grüße
Michael & Anika