Der Empfang ist freundlich und schnell. Mehr als die Hälfte der Kabinen bleiben leer. Die Kabine ist ausreichend groß, der Stauraum für 14 Tage ausreichend. Der Koffer passt unters Bett. Die Klimaanlage bringt es auf max. 17 Grad, und erst der dritte Reparaturversuch gelingt. Beim Duschwasser geht es nach der ersten Reparatur von kochend auf eiskalt, und erst der vierte Versuch (nach 2 Tagen) löst das Problem.
Mit der Technik scheint man überhaupt Probleme zu haben: Die Reparatur der bei Windstärke 9 beschädigten Automatiktüren auf Deck 10 und 11 (AFT) wird gar nicht in Angriff genommen, der Sturm pfeift bis zum Schluss durch die Gänge.
Ein Dauerärgernis sind die Tablets, mit denen die fleißigen und sympathischen Philippinos und Indonesier Bestellungen aufnehmen und abrechnen. Das geht quälend langsam und bei Sonnenschein ist auf den Dingern gar nicht mehr zu erkennen.
Das Essen ist befriedigend, aber glanzlos. Beim Frühstück fehlt mal der und mal der Saft (kostet übrigens extra: 1,90 €), Abwechslung und Kreativität sind minimal. Das Fusion Restaurant ist ein Fake, hier serviert man exakt dasselbe wie überall.. Das Zuzahlrestaurant „The Grill“, das aber oft geschlossen ist, serviert gute Fleischgerichte und sogar Vegetarisches. Bei der Weinkarte merkt man die Absicht, die Corona-Lagerbestände abzubauen, man nennt das "Reife Weine"; wer auf frische, junge Weißweine steht, hatte genau eine Auswahl. Aber selbst in diesem Edel-Restaurant fehlte die ordnende Hand. Was jeder Dorfgasthof schafft, nämlich die Information der Küche an den Service „Das muss raus – das ist aus“ zum Beginn des Abends, vergaß man hier. Nach der Bestellung kam dann ein „leider heute nicht“, und heftiges Änderungs-Getippe auf dem Tablet.
Ein Ärgernis ersten Ranges waren die Preise der Ausflüge, die waren nicht nur hoch, sondern unverschämt. Für eine private 5stündige Inselrundfahrt im Mercedestaxi mit Englischsprachigem Fahrer bezahlten wir z.B. zu zweit 120 €, der Schiffspreis lag bei 129 € pro Person. Die Reiseroute wurde wegen Schlechtwetter verändert, zwei Inseln fielen weg. Ob die Reiseroute in dieser Jahreszeit (März) überhaupt realistisch geplant war, kann man bezweifeln oder nicht.. Die Hauptattraktion für viele Gäste dieser Reise, das Wale-Watching, fiel völlig aus.
Ohne Vorankündigung wurde an Bord für die portugiesische Telenovela „Festa e Festa“, die tgl. außer Sonntag in TVI ausgestrahlt wird, gedreht …von Lissabon bis Horta! Es ist eine Frage der Einstellung, ob man sich als Gast in einem Ambiente wohl fühlt, in dem herzerweichend niveauloser Klamauk, Soap Opera eben, gedreht wird – wovon man sich überzeugen konnte.