Schande, Skandal! Man ist Versuch derart Empörung auszudrücken, weil der Guide Michelin mehr und mehr Effekthascherei zum Werbekonzept macht und so der Top-Gastronomie einen Trend zu Schicki-Micki-Attitüden aufzwingt, indem „einfach“ grandiose Küche ab und experimentelle Absonderlichkeiten in den Himmel gehoben werden. Eines der Opfer dieser...arroganten Politik der Effekt-Hascherei ist die Auberge de I’ll der Haeberlins Illhäusern. Hier wurde und wird unübertrefflich gekocht. Richtiges Essen ohne übertriebene Experimente unvergleichlichem Ambiente und bei großartigem Service. Das ist dem Michelin nicht abgefahren genug und so nahm man einem der zweifellos besten Restaurants der Welt zu Unrecht einen Stern. Nur weil ein grandioses Reh nicht infolge Trockeneises dampft und die dortigen Meisterköche sich wagen, klassisches Gewürz zu einem perfekten Hochgenuss zu verwenden. Was wir erleben ist die Parkerisierung nun auch der Küche. Zwingt Parker mit dem auf seine individuellen Vorlieben angesichts dessen Marktmacht die Winzer dazu, Vielfalt einschränkend sich nach Parkers Gaumen zu recken und andere große Weine fallen durch. Gleichermaßen nimmt der Michelin einem der nach wie vor besten Restaurants der Welt den hochverdienten dritten Stern, weil so Aufsehen zu Lasten der Betroffenen erregt und die Spitzengastronomen in Richtung auf Exzentrik getrimmt werden sollen. Wenn man erschreckt, wasvermeintlich aufsteigende Stars zusammenrühren u d dies mit der Klasse der Haeberlins vergleicht, dann ist jene tendenziöse Politik nur als Skandal, als Schande zu bezeichnen. Besser als dort geht nicht.Mehr