Auf unserer 3wöchigen Reise im Westen von Südafrika hatten wir einen 2tägigen Stop im Hotel Spier gebucht und im Vergleich zu den vorherigen Hotels in Cape Town, Paternoster und in Stellenbosch ziemlich enttäuscht geworden. Keine Frage, die Hotelanlage mit den grünen Wiesen und den unglaublich vielen Häusern sind extrem gepflegt und sehen sehr gut aus. Was aber der eigentliche Hotelservice betrifft, so besteht ein krasses Missverhältnis zwischen Preis und Leistung. Beispiele? Wir sind bereits 3 Stunden vor eigentlichem Check-in angereist. Bei solchen Hotels würde man mindestens ein Glas Wasser oder einen Welcome-Drink erwarten. Nein, die Dame an der Reception machte zwar den Check-in, aber keine Nachfrage über unsere Anreise, ob wir das Auto parkieren konnten oder einfach mal einen kleinen Gutschein um was trinken zu können, während man auf die Bereitstellung des Zimmers warten würde - nichts. So überbrückten wir die Zeit im grossen Park, welcher wunderschön ist. Nach dem Zimmerbezug (Zimmer sind gross und sauber - aber eher spartanisch eingerichtet, das Bett jedoch sehr angenehm und gross) sind wir dann mal zum Dinnieren ins eigene Hotelrestaurant gegangen. Preis und Qualiät ok, aber die meisten Hotelgäste haben sich für eine externe Verköstigung entschieden, da das Restaurant sehr leer war. Am zweiten Tag entschieden wir uns für eine Weindegustation, da wir in der vorherigen Lodge (Eikendal) eines der interessantesten, passioniertesten und sympatischsten Degustationen erleben konnten. Hier war es fast schon eine Massenabfertigung. 6 Weine, welche ziemlich herzlos vorgestellt wurden und von der Dame den auswendig gelernten Text der Weinetiketten-Rückseite abgespult wurde. Anreize zum Kaufen oder einen persönlichen Touch - fehl am Platz. Schade, während wir nach der Eikendal-Degustation mit einer Bestellung von über 50 Flaschen weggegangen sind, haben wir bei Spier nicht mal eine „To-go-Flasche“ bestellt…. Auch hier - viel Schein aber wenig Sein. Am zweiten Abend entschieden wir uns, ins „La Pineta“ dinnieren zu gehen, da wir dieses bereits am letzten Wochenende zur vollsten Zufriedenheit besucht hatten. Dieser Tipp wurde uns vom vorherigen Hotel „Eikendal Lodge“ empfohlen und gebucht. Also fragten wir an der Reception an, ob sie uns für den Abend einen Tisch im La Pineta buchen könnten. Uiii, der arme Receptionist. Zuerst wusste er nicht, wie man das Telefon bedienen würde, um einen externen Anruf zu tätigen. Hierzu musste er kurz nach Hilfe holen bei einem Kollegen. Als er dann gebucht hatte, musste er beim Restaurant die eigene Rückruf-Nummer des Hotels angeben. Diese musste er aber zuerst suchen, bevor er diese im Restaurant angeben konnte. Keine Frage seinerseits, ob wir dafür nun ein Taxi benötigen würden. Da Uber sehr schwer zu kriegen ist, fragten wir, ob er uns ein Taxi oder Auto organisieren könne. Leider sei der Hotel-eigene Chauffeur nicht mehr da (es war 17.50 Uhr) und er wüsse nicht, ob und wie ein Taxi hierher zu bestellen sei. OK, wir sind zwar nicht in der Schweiz, aber bitte, unterbreiten Sie uns doch bitte eine Alternative. Nichts, von Kundenorientierung, oder besser gesagt, von Professionalität nichts zu sehen. Also sahen wir uns gezwungen, wieder im hoteleigenen Restaurant zu essen. Wieder waren nur sehr wenige Tische besetzt - irgendwie scheint das Restaurant bei den Gästen nicht richtig anzukommen. Und an dem Abend zeigte sich wieder ein weiteres Mal die mangelnde Professionalität des Hotels. Als Bedienung (sie war die einzige) stellte sich ein Trainee vor. Vom Menu und vom Wein hatte sie keine Ahnung - von Empfehlungen schon gar nicht. Meine Partnerin bestellte keinen ersten Gang. Als ich nicht mal fertig war, brachten sie bereits den zweiten Gang - kein Kommentar, keine Frage - mein Teller wurde einfach mal am Tischrand hingestellt. Die bestellten Beilagen erst Minuten später, als ich bereits das Fleisch am Essen war. Auch hier keine besonderen Anstrengungen, ob es OK sei oder wenigstens aufgesetzte Entschuldigung. Der Coup kam, als wir bezahlten: Die Rechnung machte 1‘100 Rand aus, was absolut OK ist. Als Hotelgäste unterschrieben wir die Rechnung und gaben noch ein grosszügiges Trinkgeld für das überforderte Personal von 200 Rand an. Als die bedienende Person die Rechnung nahm, bedankte sie sich zwar für das grosszügige Trinkgeld, erläuterte aber, dass sie selbst nichts davon kriegen würde - nur was Cash beigelegt würde, würde sie selbst kriegen. Hallo?? Praktisch alle 10 Meter steht an irgend einer Wand, wie Spier ihr Personal gut behandeln würde, und sie für eine faire Bezahlung der Mitarbeitenden einstehen würden. Also, dann sollte doch das eigene Personal doch nicht noch solche Aussagen gegenüber Gäste machen und sich noch mehr Trinkgeld heuschen wollen. Nicht sehr professionell. Ach ja, dann zurück ins Zimmer: am Vorabend wurde der Abend-Service im Zimmer gemacht: die Lichter angemacht, die Kissen gerichtet, frisches Wasser bereitgestellt und und und - sehr schön, wie man es erwarten würde. Am zweiten Abend: nichts…. Summa summarum: wunderschöne Anlage, sauber und fast schon zu perfekt um wahr zu sein. Doch in Sachen Professionalität und Kundenorientierung gibt es einiges zu verbessern. …
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