Wir sind mit dem Auto angereist und mussten es auf einem Parkplatz in Hagen abstellen. Von dort führt ein etwa drei Kilometer langer Weg durch den Wald zum Nationalparkzentrum, das direkt am Königsstuhl liegt. Wir entschieden uns mit dem Pendel-Busse zum Parkzentrum zu fahren, da ich eine einen gebrochenen Mittelhandknochen hatte. Die Busse fahren alle halbe Stunde, was eigentlich bei dem Besucherandrang nicht ausreichend ist. Für uns wie ein Touristennap. Da der Bus von Sassnitz kommt, ist er schon ziemlich voll, so dass man kaum zusteigen kann und warten muss. Ich weiß nicht, wie das in der Hochsaison gutgehen soll. Bei uns war es nach Pfingsten.
Im Nordosten der Insel Rügen liegt Deutschlands kleinster Nationalpark mit den bekannten Kreidefelsen und den größten Buchenwäldern an der Ostseeküste, die seit 2011 zum UNESCO-Weltnaturerbe gehören.
Einen spektakulären Ausblick vom Königsstuhl bietet der neue "Skywalk". Dieser wurde errichtet, da besonders nach Regenfällen immer wieder Teile der Kreideküste abbrechen. Die schwebende Aussichtsplattform ist ein 185 Meter langer ellipsenförmiger Rundweg, der sogenannte Königsweg. Die Konstruktion wird von einem riesigen Abspannmast gehalten und schwebt über dem bekannten Kreidefelsen. Der alte Aussichtspunkt direkt auf dem Königsstuhl war gesperrt worden, um den Felsen vor Erosion zu schützen.
Die Buchenwälder erstrecken sich über Hügel und Bachtäler, umschließen lichte Moore und Quellen. An der berühmten weißen Kreideküste treffen schattige grüne Wälder auf das Blau des Meeres.
Der Nationalaprk Jasmund mit seinen steil aufragenden, bis zu 118 Meter hohen Kreidefelsen und den langen, schlanken Buchen zieht einen regelrecht an. Die Kreideküste im Nordosten von Rügens ist das wohl bekannteste Wahrzeichen der Insel und ein Naturerlebnis.
Vor rund 70 Millionen Jahren, in einem warmen urzeitlichen Meer, begannen die "Weißen Riesen" sich ganz langsam aufzutürmen: Schalen, Skelette und andere kalkhaltige Überreste prähistorischer Lebewesen sanken Jahr für Jahr auf den Meeresboden und bildeten im Laufe der Jahrtausende nach und nach eine dicke Kalkschicht. Alle 1.000 Jahre wuchs diese Schicht um 3,5 Zentimeter - bis sie schließlich eine Dicke von 600 Metern erreichte.
Mit Beginn der Eiszeit sank der Meeresspiegel, Kontinente und Erdplatten kamen in Bewegung und formten mit ihren ungeheuren Kräften auch die Rügener Kreideküste: Die Kreideschichten wurden gepresst, gekippt und gegeneinander verschoben.
Und so wurden sie zu dem, was sie heute sind: Rügens berühmte Kreidefelsen. Vor rund 800 Jahren begannen dann Buchen die Halbinsel Jasmund zu erobern und dem Weiß der Kreide und dem Blau des Meeres ihr typisches Grün hinzuzufügen.
1929 wurden die Felsen zum ersten Mal öffiziell unter Schutz gestellt. 1990 entstand der Jasmund Nationalpark.
Weiße Klippen, dichte Buchenwälder und frische Meeresluft prägen die Halbinsel Jasmund im Nordosten von Rügen. Dort steht auch das Wahrzeichen der Ostseeinsel: der 118 Meter hohe Königsstuhl. Er ist der berühmteste Vorsprung der Rügener Kreidefelsen. Bereits 1818 verewigte der Maler Caspar David Friedrich die Felsen auf einem Gemälde. Einen guten Blick auf den Königsstuhl hat man vom Aussichtspunkt Viktoriasicht. Hier läuft man vom Skywalk aus ca. 5 Minuten.