Auch als Tourist kommt man manchmal an der deutschen Geschichte und der Kollaboration Frankreichs nur schwer vorbei. Wir fuhren an einem Nachmittag in das Lager Gurs, ein Konzentrationslager, in das ab 1940 fast alle Juden Badens (etwa 6500 Personen), der Pfalz und des Saarlandes ab 1940 deportiert wurden. Insgesamt starben über 2000 in diesem Lager, an Krankheiten und dauernder Unterernährung. Das Lager war vor dem 2. WK Internierungslager für die Kämpfer des spanischen Bürgerkriegs (u.a. für die Angehörige der baskischen Armee) eingerichtet worden. Man besuche zum einen den Friedhof mit den vielen Einträgen und Namen kleiner badischer und pfälzer Städte, mitten in der France profonde… Die Bedeutung der Kollaboration Frankreichs wird sichtbar, erfährt man doch, das das Lager ausschließlich von französischem Personal bewacht wurde. Schwer zu ertragen, dass unmittelbar neben dem ehem. Lager die schönen Privathäuser mit Pool stehen! Nach einem Besuch der Gedenkstätte und des Friedhofes gehe man für ca. 1 Stunde durch die langen Lagerstraßen, über die nach dem Krieg ein Wald – zum „schnellen Vergessen“ Gras darüber wachsen lassend- gebaut wurde. In den Baracken, die man im Gedenken später nachgebaut hat, bekommt man einen Einruck der schweren Bedingungen derer, die nach und nach Auschwitz deportiert wurden.