Anfang August haben wir die Segeltour in Catania gemacht. Gebucht hatten wir bereits weit im Voraus im Internet. Dies war sehr unkompliziert.
Der Treffpunkt am kleinen Cafè am Hafen war sehr einfach zu finden. Dort trafen wir pünktlich auf Antonio (Skipper) und Antonella (Bord-Stewardess) und sechs weitere TeilnehmerInnen. Gemeinsam liefen wir zum kleinen Segelboot, leider ohne Vorstellung. Eine Verständigung war nur mit sehr viel Mühe möglich. Beide sprechen nur sehr einfaches Englisch, Deutsch gar nicht. Leider konnten auch die anderen Teilnehmer (2 Italiener, 2 Finnen, 2 Franzosen) ebenfalls kein Englisch bzw. waren sehr verschlossen. Diese Tatsache führte dazu, dass man sich an Bord (eng) nicht wirklich wohl fühlte und auch durch Antonio und Antonella wenig dafür getan wurde, dass ein Gemeinschaftsgefühl bzw. Stimmung aufkam. Zu Beginn gab es also weder eine e Vorstellung der Teilnehmer, noch ein Begrüßungsgetränk und auch keine Vorstellung des Tagesprogramms. Es ging dann einfach los. Leider stellte Antonio gleich zu Beginn fest, dass Segeln nicht möglich sei (Wetter). Wir starteten also, und Antonio gab etwas oberflächlich Auskunft über Catania und das Umland (Ätna). Erstes Ziel waren die sog. Odysseus-Grotten, die aufgrund von Naturschutz-Bestimmungen nicht per Schnorchel erkundet werden konnten. Nach einer kurzen Weiterfahrt hielten wir das erste Mal zum Baden auf Höhe des Ortes Aci Castello. Die von den beiden zur Verfügung gestellte Schnorchel-Ausrüstung ist in die Jahre gekommen... Wir waren froh, unser eigenes Equipment dabei gehabt zu haben... Wir machten an einer Boje fest, an der bereits ein Ehepaar um die 50 auf einem Surfbrett chillte. Schnell kamen Antonio, Antonella und die beiden Fremden ins Gespräch (extrem laut). Und keine 5 Minuten später, saßen sie zu viert auf Deck und stießen auf ihre "neue Freundschaft" mit Wein an. Antonio sagte uns später, das mache man auf Sizilien so... er vergaß dabei, dass wir zu diesem Zeitpunkt bereits seit gut 1 Stunde an Bord waren - ohne Getränke! Wir bekamen dann erst nach Rückfrage etwas zu trinken, stilles Wasser. Wir hatten das Gefühl Fehl am Platze zu sein und fühlten uns wie Störenfriede. Schließlich hat der Trip mehr als 70 € pro Person gekostet... Nachdem uns Antonella eine kleine Vorspreisen-Platte servierte (einfach und recht überschaubar für 8 Personen, aber lecker), gingen unsere beiden "Gäste" dann doch endlich von Bord und es ging weiter auf dem Meer. Wir fuhren um die Isole de Ciclopi herum (Naturschutzgebiet) und machten am Hafen von Aci Trezza halt (leider direkt neben der Schiffstankstelle). Es war dort extrem dreckig. Müll im Hafengelände und im Meer. Selten wirklich so viel Plastik im Meer gesehen. Dort gab es zwei Optionen. Entweder man fuhr mit einem Pendelboot auf die Insel und beschäftigte sich dort eine Stunde alleine oder man konnte mit Antonio zu einem Tretboot-Verleih laufen, um eine Stunde zu fahren. Erneut eine ernüchternde Überraschung: Antonio wollte nur ein Boot für vier Personen bezahlen (externer Anbieter). Sowohl wir, als auch das italienische Paar wollten einzeln fahren. Dafür mussten wir plötzlich 5 € zusätzlich je Paar bezahlen. Diese Info kam erst am Steg. Frech!
Nachdem dann eine Stunde durch das Meer aus Plastik fuhren, kehrten wir zum Segelboot zurück, wo Antonella mit einer sehr leckeren, selbst gekochten Pasta mit Muscheln wartete. Sie gab sich viel Mühe. Lecker! Schade war, dass auch beim gemeinsamen Essen keinerlei Stimmung oder Gespräche aufkamen, jeder aß für sich. Antonio reparierte während dessen das Schiff und wirkte recht desinteressiert. Nach dem Essen ging es dann weiter. Einmal um die Inseln und quasi um die Ecke, in der Mitte vom Liegeplatz vom Vormittag und dem dreckigen Hafen. Keine Informationen, was nun ansteht. Auf einmal warf Antonella den Anker ins Meer und Antonio und sprangen ohne ein Wort zu sagen, ins Meer. Die Teilnehmer schauten sich etwas verdutzt an, den Antonio und Antonella spielten im Meer ohne jegliche Wahrnehmung der Gäste an Bord. Auf Nachfrage reagierte er genervt und gereizt. Nach ca. 1,5 Stunden Badespaß vor Ort, erneut ohne Getränke, ging es dann auf die Rückfahrt nach Catania. Die Route war insgesamt sehr einfallslos und man hatte das Gefühl, dass Antonio und Antonella hauptsächlich mit sich beschäftigt waren. Die Gäste störten und die gesamte Stimmung ähnelte einem gezwungenen Betriebsausflug.
Anschließend raten wir von dieser Tour ab, wenn man mehr als einen Badeausflug erwartet ohne persönliche Note. Schade!