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Der Reiseführer für Ihre zweite Rom-Reise

Betrachten Sie die berühmte Geschichte, Kunst und Kulinarik der Stadt einmal aus einer anderen Perspektive!

Erica Firpo
Von Erica Firpo6. März 2023 5 Minuten Lesezeit
Ruinen in Ostia Antica, Rom
Ruinen in Ostia Antica, Rom
Bild: mgallar/Getty Images

Rom hat sich seinen Namen als die Ewige Stadt redlich verdient. Hier befinden sich nämlich jahrtausendealte Denkmäler, Kirchen, Kunstwerke und vieles mehr, die bis zur Stadtgründung im achten Jahrhundert vor Christus zurückreichen. Wer also einmal in Rom war, sollte nicht meinen, schon alles gesehen zu haben … Hinter dem Kolosseum, der Sixtinischen Kapelle und ganz viel Pizza Romana verbirgt sich eine weniger oft besuchte, aber ebenso bezaubernde Seite der Stadt. Erkunden Sie bei Ihrem zweiten Rom-Besuch mit unserem Reiseführer die Sehenswürdigkeiten außerhalb des Centro Storico und der Aurelianischen Mauer.

Sie haben die Vatikanischen Museen bereits besucht? Dann nehmen Sie sich jetzt die Galleria Nazionale di Arte Moderna e Contemporanea vor

An den antiken Skulpturen, den Fresken von Raphael und der berühmten Deckenmalerei Michelangelos haben Sie sich wahrscheinlich schon beim ersten Besuch sattgesehen. Gönnen Sie sich dieses Mal zur Abwechslung etwas moderne Kunst. Die Galleria Nazionale di Arte Moderna e Contemporanea ist in einem wunderschönen neoklassizistischen Palast in der Nähe der Villa Borghese untergebracht. Sie bietet eine Sammlung von 20.000 Gemälden, Zeichnungen, Skulpturen und Installationen der größten Künstler der letzten zwei Jahrhunderte in Italien und auf der ganzen Welt. Halten Sie Ausschau nach Werken von Van Gogh, Monet, Klimt, Mondrian und Pollock.

Sie haben das Forum Romanum bereits besucht? Dann spazieren Sie jetzt durch Ostia Antica

Neptunbäder der antiken römischen Hafenstadt Ostia Antica
Neptunbäder der antiken römischen Hafenstadt Ostia Antica
Bild: Elizabeth Beard/Getty Images

Im Forum Romanum können Sie sich einen guten ersten Eindruck vom Leben im alten Rom machen. Wenn Sie jedoch quasi in das Leben von damals eintauchen möchten, sollten Sie Ostia Antica besuchen. Ostia Antica ist nur etwa 40 Minuten mit dem Zug vom Stadtzentrum entfernt und diente vor zweitausend Jahren als der Haupthafen von Rom. Heute ist es eine riesige archäologische Ausgrabungsstätte, die Pompeji in nichts nachsteht. Hier finden Sie wunderschön erhaltene Wohn- und Lagerhäuser, Arkaden für Marktstände, Bäder, Tempel und die älteste Synagoge Europas, die bisher entdeckt wurde.

Eine Reisende beschrieb ihren Besuch in Ostia Antica so:

Von
"[Mein Mann und ich] haben eine private Tour mit dem Archäologen Paolo Gardelli über den Anbieter Askos Tours gemacht. Das war die beste Entscheidung, die wir auf unserer Reise getroffen haben! Ich bin mir gar nicht so sicher, was uns eigentlich am meisten gefallen hat: Paolos Fachwissen, seine Begeisterung für Archäologie, Architektur und Geschichte oder seine humorvolle Art. Auf jeden Fall war es eine wunderbare Art und Weise, die Schätze von Ostia Antica zu erleben. Ich hatte das Gefühl, ein ganzes Studiensemester an einem Morgen absolviert zu haben."

Sie haben das Kolosseum schon besichtigt? Dann ist es jetzt Zeit für das Foro Italico

Lassen Sie bei Ihrem zweiten Besuch in Rom das Kolosseum beiseite und spazieren Sie stattdessen durch den vom antiken Griechenland inspirierten Sportkomplex Foro Italico. Es befindet sich nahe des Monte Mario, nördlich des Stadtzentrums. Hier steht auch das Stadio Olimpico (Heimstadion des AS Roma und SS Lazio). Sie kommen jedoch nicht als Fußballfan hierher. Sie unternehmen vielmehr eine Zeitreise in die frühen 1930er Jahre, als die faschistische Regierung Italiens den Monte Mario zu einer Leichtathletik-Hochburg machte. Über dem Eingang zur Anlage Foro Italico thront ein knapp 18 Meter hoher Marmorobelisk mit der Inschrift "DUX" (italienisch für "Führer"). Das Stadio dei Marmi, ein wunderbares Leichtathletikstadion im antiken griechischen Stil, befindet sich gleich rechts davon und wartet mit 60 Marmorstatuen nackter Sportler in klassischen Posen auf.

Das Pantheon kennen Sie schon zur Genüge? Dann lassen Sie sich dieses Mal das Ara-Pacis-Museum nicht entgehen

Ara-Pacis-Museum
Ara-Pacis-Museum
Bild: maydays/Getty Images

2006 wurde in Rom das einzige zeitgenössische Wahrzeichen der Stadt enthüllt: das von Richard Meier entworfene Museo dell'Ara Pacis, das auf der Piazza Augusto Imperatore direkt an der Via del Corso liegt. Das beeindruckende Gebäude mit viel Glas und Travertin beherbergt das Ara-Pacis-Denkmal, einen Altar aus dem ersten Jahrhundert vor Christus, der Kaiser Augustus mit seinem Hofstaat zeigt. Nach dem Museumsbesuch bietet sich direkt nebenan das Augustusmausoleum an, das größte kreisförmige Grab der Welt.

So beschrieb ein Bewerter das Ara-Pacis-Museum:

Von
"Ein wunderschön erhaltenes Denkmal. Unsere Tochter, die in Rom studiert, hat uns dorthin mitgenommen. Wir hatten zuvor nie davon gehört und auch bei unseren früheren Reisen in [die Stadt] hatten wir es übersehen. Das Museum ist klein, aber das Gebäude ist sehr modern und lichtdurchflutet. Der Altar des Friedens wird wirklich gut präsentiert. Wenn Sie sich für die antike Geschichte Roms interessieren, lohnt sich ein Besuch dieser noch unbekannten Sehenswürdigkeit."

Sie haben die berühmten Plätze und Seitenstraßen von Rom erkundet? Dann gehen Sie zur Abwechslung mal in den Untergrund

Das unterirdische Rom ist eine Welt für sich, die Sie sich nicht entgehen lassen sollten. Beginnen Sie mit der Città dell'Acqua, einer archäologischen Stätte südlich der Piazza di Trevi, die erst 1999 entdeckt wurde. Hier entdecken Sie knapp zehn Meter unter der Straße die Überreste eines römischen Herrenhauses aus dem vierten Jahrhundert sowie einen Teil des Vergine-Aquädukts, das mit dem nahe gelegenen Trevi-Brunnen verbunden ist. Auch die Case Romane del Celio, 20 Räume mit Fresken und alten Haushaltsgegenständen aus dem zweiten bis vierten Jahrhundert v. Chr. unter der Basilika Santi Giovanni e Paolo, sind einen Besuch wert. Lassen Sie sich die Domus Romane, eine Villa aus der Kaiserzeit und ein privates Thermalbad unter dem Palazzo Valentini, ebenfalls nicht entgehen.

Sie haben schon im Roscioli gegessen? Dann lassen Sie sich jetzt im Piatto Romano verwöhnen

Die eher schlichte Trattoria Piatto Romano im Stadtviertel Testaccio serviert klassisch-römische Gerichte wie Carbonara, Amatriciana und Saltimbocca. Auf der Speisekarte stehen auch Gerichte wie Kutteln und Innereien vom Lamm. Diese Speisen sind typisch für Restaurants in Testaccio, da in diesem Stadtviertel einst geschlachtet und Fleisch abgepackt wurde. Das Ambiente ist ganz klar lokal: Familien und Stammgäste sitzen an den Tischen und genießen die ausgezeichnete römische Küche. Lassen Sie sich Favoriten wie gebratene Artischocken und Fettuccine mit Geflügelinnereien nicht entgehen und gönnen Sie sich zum Schluss ein Stück Ricotta-Kuchen mit Sauerkirschen.

Sie haben die Caravaggios in der Galleria Borghese bis ins kleinste Detail betrachtet? Dann widmen Sie sich nun den Fresken von Raphael in der Villa Farnesina

Ein Fresko in der Villa Farnesina mit dem Titel "Der Triumph der Galatea", gemalt von Raphael im Jahr 1514
Ein Fresko in der Villa Farnesina mit dem Titel "Der Triumph der Galatea", gemalt von Raphael im Jahr 1514
Bild: Ben Queenborough/Getty Images

Die Villa Farnesina ist ein Renaissance-Herrenhaus im römischen Stadtviertel Trastevere und gehörte einst dem reichen sienesischen Bankier Agostino Chigi. Er ließ das Gebäude als Sommerhaus errichten und beauftragte große Künstler der damaligen Zeit, die Wände mit Fresken zu verzieren. Im Erdgeschoss treffen Sie auf zwei große Werke von Raphael. Das Erste und Berühmteste, Der Triumph der Galatea, zeigt die namensgebende Nymphe, wie sie in einer von Delfinen gezogenen Muschel und von anderen Meerestieren umgeben über das Wasser gleitet. Das Zweite erzählt die Geschichte der unglückseligen Liebenden Amor und Pysche. Da die Villa Farnesina relativ unbekannt ist, können Sie beide Fresken ohne die Menschenmassen bewundern, die man bei den bekannten Sehenswürdigkeiten gewöhnt ist.

Sie haben im Forno Campo de' Fiori schon Pizza gegessen? Dann lohnt sich das Anstehen für Pizza beim Casa Manco

Die Pizza Bianca im Forno ist beim ersten Rom-Besuch praktisch ein Muss. Beim zweiten Mal sollten Sie jedoch zum Casa Manco auf dem Testaccio-Markt gehen. Der Teig geht hier gute 100 Stunden und die Auswahl an Belag ist riesig: Feigen, Puntarelle, Auberginen, Fenchel … Alles ist frisch, saisonal und lokal. Probieren Sie zunächst ruhig die Klassiker wie Pizza Margarita und Pizza Bianca mit Sesam. Dann können Sie mit überraschenden Kreationen wie Zuppa di Cipolla (französische Zwiebelsuppe) und dem Philly-Käse-Steak richtig loslegen.

Ein Bewerter bringt die Küche im Casa Manco so auf den Punkt:

Von
"Wer die Speisen hier einfach "Pizza" nennt, sagt zu Beluga-Kaviar wohl auch "Fischeier". Nicht falsch, aber völlig untertrieben. Was wie Streetfood aussieht, ist eigentlich ein Gourmeterlebnis. Man sollte mit einer einfachen Pizza anfangen, damit der Gaumen erst einmal versteht, was hier unter "Pizza" überhaupt verstanden wird. Dann geht es ans Eingemachte: Man sucht sich etwas aus, das interessant klingt. Egal, was man probiert, alles ist einfach köstlich."

Sie sind die Via del Corso bereits entlang geschlendert? Jetzt wartet die Via Appia Antica auf Sie

Via Appia Antica, Rom
Via Appia Antica, Rom
Bild: Francois Carment/Getty Images

Machen Sie einen Verdauungsspaziergang, bei dem Sie auch noch etwas über die Geschichte der Stadt lernen: Die Via Appia Antica ist die älteste und längste Straße des antiken Roms. Starten Sie an der Porta San Sebastiano, einem alten Stadttor der Aurelianischen Mauer von Rom. Hier können Sie wie ein Centurio auf den Wällen patrouillieren und das beeindruckende Museo delle Mura besuchen, das archäologische Stadtmauer-Museum. Mieten Sie sich anschließend bei Eco Bici Roma ein Fahrrad und radeln Sie die mit Steinblöcken gesäumte Via Appia hinunter. Unterwegs kommen Sie an grandiosen Monumenten wie dem Grab der Cecilia Metella und der Villa di Massenzio vorbei.

Sie haben das süße Gebäck bei Regoli probiert? Casa Manfredi ist auch ein Mekka für Leckermäuler

Die Konditorei Casa Manfredi bietet köstliche Kaffeegetränke an, die meisterhaft mit Lavazza-Spezialmischungen gebrüht werden. Der eigentliche Grund für einen Besuch sind jedoch die kunstvoll zubereiteten Süßigkeiten von Giorgia Proia. Der Maritozzo (bekannter römischer Leckerbissen: mit Schlagsahne gefülltes und mit Puderzucker überzogenes Weckchen) ist ein Dauerbrenner. Abgesehen davon erwartet Sie hier eine himmlische Auswahl an Cornetti und Croissants. Übrigens lohnt es sich auch, das leckere Gebäck für unterwegs mitzunehmen: Der Circo Massimo, der Palatinhügel und das Kolosseum sind nur einen Katzensprung entfernt.