10 fantastische Orte in aller Welt für einen Urlaub im Juni

Der Juni steht vor der Tür und damit die Hauptreisesaison Sommer! Die Reisenden haben nun bei der Urlaubsplanung zwei Optionen: Sollen sie – wie viele andere auch – die bekannten Reiseziele ansteuern, z. B. New York City (am buntesten im Pride Month) oder den Yellowstone-Nationalpark (für ein Foto vom Bisonbaby bitte hinten anstellen …)? Oder soll es lieber ein Reiseziel sein, das noch nicht so bekannt und überlaufen ist? Wie würde Ihnen ein Urlaub in Kansas City gefallen, bei dem das runde Leder im Mittelpunkt steht? In Québec (Stadt) können Sie mit der lokalen Kultur auf Tuchfühlung gehen. Und für besonders Abenteuerlustige: Lassen Sie sich doch als einer der ersten in Ihrem Freundeskreis feiern, der die intellektuellen Schätze der estnischen Stadt Tartu entdeckt hat. Schließlich hat sie als eine der drei diesjährigen Kulturhauptstädte Europas jede Menge zu bieten … Wir haben zehn Orte für Sie zusammengestellt, an denen Sie die besondere Atmosphäre des Frühsommers voll und ganz genießen können:

Durchschnittliche Temperatur: mind. 10 °C, max. 20 °C

Tartu ist eine der drei Städte, die in diesem Jahr zur Kulturhauptstadt Europas ernannt wurden. Sie stand bisher immer im Schatten von Tallinn, das mit seinem märchenhaften Mittelalter-Flair zumindest bei internationalen Reisenden das Top-Reiseziel in Estland war. Aber die Esten selbst wissen Tartu durchaus zu schätzen: Die Stadt liegt nur knapp über zwei Stunden von der Hauptstadt entfernt und gilt weithin als kulturelle Hochburg dieses baltischen Landes. Hier befinden sich das Estnische Nationalmuseum (mit Ausstellungen zu den finno-ugrischen Völkern, Volkstrachten und geschnitzten Humpen aus Holz) und das beliebte Museum der Universität Tartu. Die Stadt wartet sogar mit einer derart großen intellektuellen Szene auf, dass sie eine von nur 53 Kommunen weltweit ist, die von der UNESCO als Literaturstadt ausgezeichnet wurden.

Im Sommer bietet Tartu ein beeindruckendes Veranstaltungsprogramm, darunter das Finno-Ugrische Filmfestival (mit traditionellen Saunaseminaren und -ritualen), ein einwöchiges Fest mit Gesang und Tanz sowie Konzerte, die die ganze Bandbreite von Kirchenmusik über Klassik bis hin zu Pop mit Ikonen wie Sting umfassen. Im Juni nimmt das Festival Music of the Bridges die Brücken der Stadt und die Ufer des Flusses Emajõgi ein. Dieses mitreißende Erlebnis bringt 100 Künstler zusammen: Schauspieler, Musiker, Akrobaten, Schwimmer, Zirkuskünstler und mehr.

Durchschnittliche Temperatur: mind. 18 °C, max. 27 °C

New York City erglüht im Juni bei der NYC Pride in bunten Regenbogenfarben und gedenkt dem Stonewall-Aufstand von 1969. Damals wurden durch eine frühmorgendliche Razzia in der Bar Stonewall Inn Auseinandersetzungen zwischen LGBTQ+-Demonstranten und der Polizei ausgelöst. Dies war auch der Anfang der Homosexuellen-Befreiungsbewegung. 2016 ernannte US-Präsident Barack Obama die historische Schwulenbar im Greenwich Village zum ersten nationalen Denkmal, das mit der Geschichte der Homosexuellenbewegung verbunden ist. Diesen Monat wird in der Christopher Street gleich nebenan ein neues Besucherzentrum eröffnet. Wenn Sie die Stadt besuchen, um an der großen Parade und der riesigen Straßenparty teilzunehmen, ist der historische LGBTQ-Rundgang von Pride Tours NYC eine hervorragende Option, um mehr über den Hintergrund der Bewegung zu erfahren. Natürlich ist auch eine Fotopause an der Gay Street vorgesehen.

Das American LGBTQ+ Museum ist in Arbeit und wird in einem neu errichteten Flügel der New York Historical Society Museum & Library an der Upper West Side untergebracht. Wenn Sie vor der Eröffnung hier sind, besuchen Sie stattdessen das Leslie-Lohman Museum of Art für schwule und lesbische Kunst oder das Lesbian, Gay, Bisexual & Transgender Community Center. Es ist nicht nur eine wichtige Anlaufstelle für die queere Jugend der Stadt, sondern beherbergt auch Wechselausstellungen und das Wandbild von Keith Haring aus dem Jahr 1989 "Once Upon A Time", das die Wände der Herrentoilette ziert.

Durchschnittliche Temperatur: mind. 9 °C, max. 18 °C

Jedes Jahr am 16. Juni feiern irische Literaturfans das Erbe des Schriftstellers James Joyce mit einem ausgelassenen Festival, dem Bloomsday. Damit wird insbesondere sein großartiges Opus Ulysses geehrt, in dem ein einziger Tag (der 16. Juni 1904) im Leben eines Mannes namens Leopold Bloom erzählt wird. Stimmen Sie sich mit einem passenden Strohhut auf das Fest ein und sehen Sie sich an, was im James Joyce Center alles geboten wird. Neben Kunstausstellungen zum Werk Ulysses bietet das Zentrum jeden Donnerstag, Freitag und Samstag um 11:00 Uhr Rundgänge an. Einer davon führt exakt entlang der Strecke, die Bloom im Buch zurücklegt, vorbei an Sehenswürdigkeiten wie der O'Connell Bridge, dem Trinity College, der Bank of Ireland und der Grafton Street.

Wenn Sie schon einmal in der Stadt sind, sollten Sie sich ein leckeres Essen im Davy Byrnes, einem klassischen Pub aus dem Jahre 1889, nicht entgehen lassen. Er wird im achten Kapitel von Ulysses erwähnt, als Bloom hier Pause macht, um sich ein Glas Rotwein und ein Gorgonzola-Sandwich zu gönnen. Der Snack steht übrigens heute noch auf der Speisekarte (20 Euro). Ein weiterer beliebter Halt für Joyce-Pilger ist das James Joyce Tower & Museum (kostenloser Eintritt). Es befindet sich in einem historischen Martello-Turm (Verteidigungsanlage) in Sandycove, rund 30 Minuten von Dublin entfernt.

Durchschnittliche Temperatur: mind. 1 °C, max. 17 °C

Der Sommeranfang läutet die Hauptsaison im Yellowstone-Nationalpark ein und es lohnt sich, die Besuchermassen in Kauf zu nehmen, um das Niedlichste in der Natur zu erleben: die Tierbabys. Sie können in der Regel Bisonkälber im Lamar Valley, Dickhornschaf-Lämmer am Calcite Springs Overlook, Elchkälber bei den Mammoth Hot Springs und Bergzicklein in der Nähe des nordöstlichen Parkeingangs erspähen.

Abgesehen von einem Treffen mit den berühmten Hufenriesen (natürlich aus sicherer Entfernung) gibt es noch viele andere Gründe, den Sommeranfang in Amerikas erstem Nationalpark zu genießen. Sie können Cutthroat-Forelle in der Laichzeit fangen, Singvögeln zuhören oder zu Wasserfällen wie den knapp 100 Meter hohen Lower Yellowstone River Falls wandern. Die sind übrigens nach der Schneeschmelze im Winter im Frühling am stärksten.

Durchschnittliche Temperatur: mind. 11 °C, max. 22 °C

Québec (Stadt) wird oft als die europäischste Stadt Nordamerikas bezeichnet. Bevor die Franzosen die Region kolonialisierten, herrschte am St. Lawrence River allerdings eine starke First-Nations-Kultur vor. Im Juni findet in der Stadt das Festival KWE! Meet with Indigenous Peoples statt. Dabei versammeln sich Mitglieder der First-Nations- und Inuit-Ethnien auf dem Platz Jean-Béliveau und verkaufen Kunsthandwerk, bieten Künstlerworkshops an und schaffen interessante Ausstellungsstücke in traditionellen Behausungen.

Um wirklich in die Huron-Wendat-Kultur einzutauchen, die es schon lange vor der französischen Ankunft hier gab, machen Sie einen Tagesausflug nach Wendake, einem städtischen Reservat, das etwa 15 Autominuten vom Stadtzentrum von Québec entfernt ist. Im hübschen, von First-Nations-Inhabern geführten Hôtel-Musée Premières Nations befindet sich das Restaurant La Traite. Hier erwarten Sie Gerichte wie Bisontartar mit würzigem Rohkolbengemüse und Bannock Crumble oder auch Hummer in Gin aus wilden Heidelbeeren mit Tannengelee, Wakame und Rogen fliegender Fische. Das angrenzende Musée Huron-Wendat hat ab Juni eine neue Dauerausstellung und bietet Führungen durch ein traditionelles Langhaus an. Wenn Sie gegen Ende des Monats hier sind, sollten Sie sich das Spektakel Wendake International Pow Wow nicht entgehen lassen, bei dem Sie beeindruckende Tanzwettbewerbe miterleben können.

Durchschnittliche Temperatur: mind. 6 °C, max. 12 °C

Wenn der Juni kommt, dauert es nicht mehr lange, bis in der isländischen Hauptstadt rund um die Uhr Tag herrscht. Die Mitternachtssonne, die viele um den Schlaf bringt, ist am Tag der Sommersonnenwende am eindrucksvollsten. Für Sie bedeutet das fast ununterbrochene Tageslicht besonders viel Zeit, um die Stadt in Ruhe zu erkunden.

In diesem Sommer findet wieder das zweijährliche Reykjavík Arts Festival statt. Auf dem Programm stehen Auftritte der Sopranistin Lise Davidsen, des isländischen Symphonieorchesters und des sechsfachen Grammy-Gewinners Jacob Collier im Harpa, dem städtischen Konzerthaus mit einer atemberaubenden Architektur. Das Festival beginnt mit einer großen Marionettenshow mit dem Titel "Seeungeheuer". Sie wird zunächst im Midbakki (alten Hafen) aufgeführt und danach in anderen Orten des Landes, z. B. Húsavík und Ísafjörður.

Wenn Ihr Kunstgeschmack etwas ausgefallener ist, bleiben Sie bis zum 17. Juni, wenn das einwöchige Reykjavík Fringe Festival losgeht. Es erwarten Sie quirlige Theater-, Zirkus-, Drag-, Comedy- und Burleske-Darbietungen. Gönnen Sie sich nach der Show als Mitternachtssnack einen Hot Dog von Bæjarins Beztu Pylsur. Diese kleine lokale Kette gibt es immerhin schon seit 87 Jahren. Der älteste Imbissstand befindet sich in der Tryggvagata-Straße und ist freitags und samstags bis 6:00 Uhr geöffnet.

Durchschnittliche Temperatur: mind. 7 °C, max. 15 °C

In einigen afrikanischen Ländern ist "Safari" gleichbedeutend mit "sich in einem Geländewagen zurücklehnen und von Experten herumfahren lassen". In den Bergen des Großen Afrikatischen Grabenbruchs in Zentralafrika ist das allerdings anders: Hier muss man sich die Sichtung der seltenen und mysteriösen Berggorillas erarbeiten. Der 160 Quadratkilometer große Vulkan-Nationalpark liegt nur zwei Autostunden von der Hauptstadt Kigali entfernt und ist die Heimat von zwölf Gorillafamilien. Wenn Sie ihnen einen Besuch abstatten möchten, müssen Sie zu Fuß zu ihnen in die Berge kommen. Im Juni beginnt die Trockenzeit, was das Wandern im dichten Regenwald deutlich vereinfacht. Da die Menschenaffen gerne unterwegs sind, kann man die Dauer eines solchen Abenteuers nur schwer voraussagen: Manchmal dauern die Wanderungen nur 30 Minuten, mitunter aber auch bis zu sieben Stunden.

Zu den besten Unterkünften gehört die Singita Kwitonda Lodge, die über eine eigene Baumschule vor Ort verfügt, um die Wiederaufforstung zu unterstützen. Außerdem genießen Sie hier einen tollen Blick auf die Vulkane Sabyinyo, Gahinga und Muhabura. In dieser Gegend wurde kürzlich auch der Ellen DeGeneres Campus of the Dian Fossey Gorilla Fund eröffnet. Der Ellen Campus ist der Primatologin und Naturschützerin Dian Fossey gewidmet, deren Leben in dem Film Gorillas im Nebel dargestellt wurde. Das Forschungszentrum umfasst ein Café, Ausstellungen zum Schutz von Primaten und einen Laden, bei dem 100 % des Gewinns aus verkauften Artikeln in den Schutz der Menschenaffen investiert werden.

Durchschnittliche Temperatur: mind. 19 °C, max. 29 °C

In diesem Jahr wurde in Kansas City das CPKC Stadium eröffnet, das weltweit erste Stadion, das einem Frauensportteam gewidmet ist. Die Kansas City Current stiegen 2021 in die National Women's Soccer League ein. Wenn Sie im Juni hier sind, können Sie sich die Heimspiele gegen die Seattle Reign (9. Juni), Chicago Red Stars (14. Juni) oder die Houston Dash (28. Juni) ansehen. Sportliebhaber sollten auch zu dem mit Erinnerungsstücken gefüllten Negro Leagues Baseball Museum pilgern.

In diesem Sommer wird auch die Rock Island Bridge eröffnet. Dabei handelt es sich um ein völlig neuartiges Projekt: Eine historische Stahleisenbahnbrücke wird in einen Unterhaltungskomplex umgewandelt. Die neue Freizeitmeile schwebt fast 20 Meter über dem Kansas River und wartet unter anderem mit einem Restaurant, einem Café, einer Bar und Livemusik auf. Falls sie bei Ihrem Besuch noch nicht eröffnet ist, können Sie stattdessen z. B. den Kansas City Power & Light District erkunden. Er ist nach dem angrenzenden Art-déco-Wolkenkratzer aus dem Jahre 1931 benannt und bietet ein buntes Unterhaltungsprogramm: Bars, in denen statt Darts Äxte geworfen werden, Indoor-Minigolf, Sportbars …

Durchschnittliche Temperatur: mind. 15 °C, max. 25 °C

1979 organisierte Boston als erste Stadt der USA ein Drachenbootfest wie in Hongkong. Das Fest findet immer am fünften Tag des fünften Monats des chinesischen Kalenders statt und ist ein traditioneller Feiertag. Bei dieser Veranstaltung, die in diesem Jahr zum 45. Mal stattfindet, quetschen sich 22 Ruderer pro Mannschaft in zwölf Meter lange Kanus und rudern auf dem Charles River um die Wette. Zwischen der Western Avenue Bridge und der John W. Weeks Bridge (Fußgängerbrücke) werden sie dabei von den Zuschauern kräftig angefeuert.

Touristen können ihre Erkundung der ostasiatischen Gemeinde in Boston mit einer Führung durch Chinatown fortsetzen. Hierbei werden z. B. Besuche in einem Kräuterladen, Dim-Sum-Restaurant und Cha Chaan Teng (Restaurant im Hongkong-Stil) angeboten. Neben den bekannten und bewährten Highlights bietet das Viertel aber auch tolle neue Optionen wie Somenya (japanisches Soba-Lokal) und Nan Xiang Express (Fast-Food-Lokal für asiatische Suppenknödel). Ihnen steht der Sinn nach Kunst? Dann besuchen Sie das Museum of Fine Arts, das eine der besten chinesischen Kunstsammlungen außerhalb Asiens hat.

Durchschnittliche Temperatur: mind. 9 °C, max. 24 °C

Wenn Sie zu jenen gehören, die durchaus eine ganze Reise für ein Essen unternehmen würden, dürfte Sie das Willamette Valley interessieren: Hier werden nicht nur einige der besten Pinot-Noir-Weine der USA produziert, sondern kürzlich wurde hier auch das Tributary Hotel mit dem renommierten Restaurant ōkta eröffnet. Das Restaurant ist auf Gerichte spezialisiert, die exakt auf das Mikroklima der nordwestlichen US-Pazifikküste ausgerichtet sind. Somit bietet das Restaurant ein ständig wechselndes Degustationsmenü, auf dem unter anderem Zutaten wie Elefantenrüsselmuscheln, Wild, Douglasie-Tannenzapfen und Haselnüsse stehen. Man könnte es als die Antwort von Oregon auf das Noma von Kopenhagen betrachten.

Ebenso lecker, wenn auch mit deutlich lockererer Atmosphäre, kommt das für einen James Beard Award nominierte Hayward daher. Es befindet sich im Mac Market, einer Art Kulinarik- und Unterhaltungskomplex in einer Schuhcremefabrik aus dem Jahr 1929. Küchenchefin Kari Kihara ist ein großer Fan von Sauerteig und nachhaltiger Metzgerei, bei der alle Teile des Tieres verwendet werden. Vor Kurzem hat sie in ihrer Serie "TV Dinner" ihre innovativen Menüs vorgestellt, die von TV-Serien wie Die Sopranos und Twin Peaks inspiriert sind. Machen Sie während Ihres Aufenthalts in der Gegend auch einen Abstecher zu Weingütern wie Remy Wines, das Remy Drabkin gehört. (Sehen Sie sich auch ihre gemeinnützige Organisation Wine Country Pride an.)