Die Krone liegt im Ortsteil Hessendorf unweit eines großen Gewerbegebiets. Es ist eine weitläufige Anlage auf einem parkähnlichen Grundstück und präsentiert sich äußerlich recht imposant, wie ein modernes Tagungshotel und nicht wie die Dorf-Wirtschaft.
Der Empfang fiel etwas unpersönlich-uninteressiert aus und mein Zimmer war dann auch nicht das bestellte Raucherzimmer, sondern ein Nichtraucherzimmer. Ich hatte eine späte Anreise am Samstagabend und im Restaurant tobte eine Feier zum 60. Geburtstag, die sich auch in meinem Zimmer im 2. Obergeschoss noch gut verfolgen ließ. Bis 2 Uhr hatte ich noch dreimal das Vergnügen „Bitte mit Sahne“ zu hören und andere Gassenhauer wurden auch aufgelegt. Da das Hotel bei weitem nicht ausgebucht war, verstehe ich nicht warum man mir das Zimmer über der Feier gegeben hat. Vielleicht weil nur diese Zimmer Einzelzimmer sind?
Das Zimmer war für ein Einzelzimmer schon recht geräumig und auf dem aushängenden Fluchtwegplan sah ich, dass die Doppelzimmer noch etwas größer waren. Leider war in der kalten Oktobernacht die Heizung nicht angestellt worden (Klimatisierung gibt es nicht) und dafür aber ein Fenster gekippt worden. Das Zimmer war umfangreich ausgestattet, wenn auch mit 90er Jahre-Geschmacklosigkeit. Befremdlich, dass das Zimmer bis 1,50 m Höhe einen Ölanstrich hatte, ich hatte ja schließlich nicht vor dagegen zu ........
Im Bad nur ein freihängendes Waschbecken, es fehlte daher an Ablagemöglichkeiten. Die Armaturen, ein schwer einzuregelnder Einhandhebelmischer und eine ordentliche Duschkabine aus Glas. Die Entlüftung zog nicht, es war auch kein Ventilatorgeräusch zu hören, sodass sie wirkungslos blieb. Mit großem Heizkörper und kleinem Plastikhöckerchen machte aus das Bad so einen Eindruck wie bei Mutti zu Hause. Für die Zimmertüren gab es einen normalen Schlüssel mit kiloschwerem Anhänger, der ziemlich unbequem in der Tasche beulte.
Der Fahrstuhlplakette konnte ich entnehmen, dass das Hotel 15 Jahre in Betrieb ist und nun dürfte man langsam mal einige Dinge aus der damaligen Ausstattung ersetzen.
Die große Eingangshalle sah schon bei der Ankunft eher wie ein Tagungsfoyer während der Aufbauphase aus und war mit allem möglichen voll gestellt. Am Morgen zeigte sich, dass dies wegen des um 11 Uhr beginnenden Brunch war. Vorher gab es aber noch das normale Hotelfrühstück im Restaurant, an dem nur auszusetzen war, dass es keinen Joghurt, Quark o. ä. gab. Die Tischanordnung in langen Reihen war eher Speisesaal-mäßig und eine große Uhr an der Wand, wie in einer Sporthalle, irritierte auch etwas. Auf dem Frühstücksbuffet fanden sich Salate u. ä. in Plastik-Gastronorm-Behältern, was auch wieder mehr nach Pension als nach professionellem Hotel aussah.
Meine Verabschiedung beim Auschecken an der Rezeption fiel freundlicher und kompetenter aus. Gleichzeitig wurde die zweite Rezeptionskraft neben mir von einem von Außen hereinkommenden externen Besucher befragt, ob und wo man hier frühstücken könnte. Die Antwort lautete: „Gehen Sie da mal rüber und melden sich da. Da können Sie frühstücken!“ Das war auch wieder weder höflich noch bemüht, noch professionell.
Alles in allem ein Hotel, das das nötige bietet, was man in diesem Umfeld erwarten kann, aber man fühlt sich als Gast doch nicht optimal behandelt.