Die St. Michaelis-Kirche - der ‚Michel‘, gehört zu ‚den‘ Wahrzeichen Hamburgs. Diese Erkenntnis ist Allgemeingut und eigentlich nicht weiter erwähnenswert. Aber - die Michaelis-Kirche ist auch ein Symbol für die Hansestadt, ihr Denken und Handeln. Obwohl ein geweihtes Gotteshaus ist der Besuch ordentlich, aber unaufdringlich durchorganisiert. Man kann über die Homepage Karten (nur notwendig für den Besuch der Kryptra und des Turms) buchen, muss aber nicht. Im beeindruckenden Kirchenschiff warten unauffällig kundige Ehrenamtliche, um auf alle Fragen unaufgeregt und hanseatisch zurückhaltend Antwort zu geben. Auf den Turm mit der wirklich atemberaubenden Aussicht fährt ein hochmoderner, leise singender Aufzug, in die Krypta führen Treppen und entführen den Besucher hinunter in die Geschichte des Gotteshauses, die auch ein großes Stück Hamburger Geschichte ist. Alles im Michel wirkt ruhig und unaufgeregt, die Kirche in ihrem weiss-goldenen Interieur fast zurückhaltend. Hier präsentiert sich auch eine Stadt, die nie Weltmacht sein wollte und trotzdem weltweit ihre Spuren hinterlassen hat. Man spürt ruhige, gelassene Macht.